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In Entwicklung: Merkava Mk.2B

Kommandanten!

Der Merkava Mk.2B ist eine Kampfwertsteigerung des Merkava Mk.2 und wird als Tier-6-Kampfpanzer die neue israelische Fahrzeuglinie bereichern.

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Merkava Mk.2

In vielerlei Hinsicht ist der Merkava Mk.2 das erste ausgereifte Modell der Merkava-Reihe gewesen, während das erste Modell, der Merkava Mk.1 eher eine begrenzte Produktionsserie darstellte, die unter normalen Umständen dazu gedient hätte, eventuelle Probleme ausfindig zu machen und zu beheben. Leider konnten sich die Israelis diesen Luxus nicht leisten und schickten den Merkava Mk.1 in seiner rohen Form in den Krieg.

Seine Feuertaufe war ein relativer Erfolg, auch wenn er mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hatte:

  • Mangelhafte Zuverlässigkeit des Getriebes
  • Fiese Schussfalle am Turmheck

Das Problem mit der Schussfalle wurde durch die charakteristischen Kugelketten gelöst, die immer noch bei Merkava-Modellen eingesetzt werden.

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Merkava-Mk.2-Kugelketten

Das Produktionsmodell Merkava Mk.2 kam zu spät, um an dem letzten großen Krieg in der Region teilzunehmen. Andererseits wäre es ohne ihn nicht entstanden – der Merkava Mk.2 war das direkte Ergebnis der im Krieg gemachten Erfahrungen und sollte die größten Probleme und Schwachpunkte des Mk.1 beheben. Zum einen war da der Schutzfaktor. Das Basismodell des Merkava Mk.2 erhielt zusätzliche Panzerung am Turm, an den Flanken und an der linken Seite der oberen Frontalplatte.

Diese Bereiche wurden nach dem Krieg von 1982 analysiert und als ungenügend gepanzert bewertet, weshalb sie in erster Linie verstärkt wurden. Das Ziel bestand darin, besonders den frontalen und seitlichen Schutz des Fahrers zu vergrößern, wobei die Bereiche am Lufteinzug des Motors verstärkt wurden.

Ein weiteres Merkmal des Merkava Mk.2 war die Installation der oben erwähnten hängenden Ketten, die mit Stahlkugeln am Turmheck befestigt wurden. Sie stellten ein simples und effektives Mittel dar, um anfliegende Granaten und Sprenggeschosse vorzeitig explodieren zu lassen und damit das Problem mit der notorischen Schussfalle zu beheben. Die Kettenvorrichtung wurde an allen bereits gebauten Merkava Mk.1 angebracht (die Präsenz der Kugelketten und einer 105-mm-Kanone deutet also nicht automatisch auf ein Mk.2.Modell hin).

Auch die Aufbewahrungsmöglichkeiten am Turm tauchten bereits an neueren Mk.1.Modellen auf, wurden anschließend an älteren Mk.1-Einheiten installiert und für das Modell Mk.2 übernommen. Die Vorteile zusätzlicher Schottpanzerung rund um den Turm liegen auf der Hand, doch es gibt auch Nachteile – durch die vergrößerte Silhouette wird der Panzer auffälliger – ob das jedoch ein kritischer Umstand ist, bleibt dem Betrachter überlassen. Die Besatzungen jedenfalls begrüßten die zusätzlichen Lagerungsmöglichkeiten und nutzten sie zum Verstauen von Tarnnetzen, Nachschub und persönlichen Gegenständen. Dann waren da noch die Seitenschürzen an der Wanne, die ebenfalls als zusätzliche Schottpanzerung fungierten und von Version zu Version dicker wurden.

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Merkava Mk.2

Weitere Verbesserungen der Schutzeigenschaften umfassten:

  • Automatische Spectronix-Feuerlöschanlage (sehr effektive Vorrichtung, die praktisch alle Brände in Merkava-Fahrzeugen zwischen 1983 und 1997 löschte)
  • Nebelmittelwurfanlagen IMI CL-3030 (frontal angebracht)
  • Große, am Turm angebrachte Aufbewahrungsboxen aus Stahl, die als zusätzliche Panzerung dienten

Das Gewicht des Fahrzeugs erhöhte sich aufgrund der Änderungen von ursprünglich 60 auf nunmehr 63 Tonnen.

Was die Feuerkraft anging, gab es zwischen den Mk.1- und den Mk.2-Modellen kaum große Unterschiede. Der Panzer verwendete immer noch die manuell geladene, voll stabilisierte M68-Kanone mit Matador-FLA. Was stark verbessert wurde, war die Mobilität, oder besser gesagt – die Zuverlässigkeit.

Der Panzer erhielt ein neues automatisches Getriebe (ein auf Lizenz produziertes Allison CD-850-6BX-Modell), sowie weitere Verbesserungen am Anstriebsstrang und an der Aufhängung, was in einer Erhöhung der Einsatzreichweite und einer spürbaren Optimierung der Betriebssicherheit resultierte. Manchen Quellen zufolge führten diese Änderungen dazu, dass der 900-PS-Motor AVDS-1790-6A nicht mehr genügend Kraft auf den Antriebsritzel des Fahrzeugs übertragen konnte. In anderen Worten erreichte der Merkava Mk.2 nicht die Beschleunigungswerte des Mk.1. Der Fahrkomfort jedoch erhöhte sich dank weiterer Optimierungen der Aufhängung.

Ausgehend von den 1982 gemachten Erfahrungen wurde der Merkava Mk.2 auch mit einem zusätzlichen Minenschutz versehen, der im Grunde aus einem großen Pflug nach Vorbild der russische KMT-Serie bestand. Im Kriegseinsatz von 1982 wurden Merkava-Fahrzeuge oft mit Minenfeldern und ähnlichen Gefahren konfrontiert, die durch ein relativ einfaches Gerät hätten beseitigt werden können.

Im Jahr 1984 wurde ein neues Modell mit aufgewerteter FLA vom Typ Elbit Matador 2 vorgestellt. Die Kampfwertsteigerungen umfassten:

  • Moderner Laserentfernungsmesser Neodymium YAG
  • Verbesserter ballistischer Computer
  • Windsensor
  • Thermalsicht

Die dabei entstandene Variante wird bisweilen Merkava Mk.2A (oder Mk.2 Alef) genannt und kann höchstens als Übergangsmodell angesehen werden – die Feuerleitanlage machte von Anfang an Probleme, was zu manch einer ungewöhnlichen Situation führte, bei der ältere Modelle präziser waren, als neue. Zusätzlich wurde ein rotierendes Periskop an der Ladeluke des Fahrzeugs angebracht.

Im Jahr 1985 erhielt der Merkava Mk.2 sein letztes großes Upgrade zum Mk.2B (bzw. Mk.2 Bet). Dieses Upgrade umfasste:

  • Verbesserte (reparierte) Matador-2-FLA aus der früheren Mk.2-Variante
  • Verbesserte Seitenschürzen aus solider Panzerung unter Verwendung verbesserter Halterungen
  • Ein Lesererfassungswarngerät mit dem Spitznamen "Drittes Auge", das die Besatzung alarmierte, sobald das Fahrzeug von einem Laser erfasst wurde
  • Der 60-mm-IMI-Mörser wurde ins Innere des Fahrzeugs verlegt und erwies sich als überaus praktisch beim Beschuss von Infanterie, sowie zum Einsatz von Nebelmitteln und Leuchtmunition
  • Verbesserte Kommandantenluke

Die Produktion dieses Modells (und damit der Merkava-Mk-2-Fahrzeuge insgesamt) endete 1989, die existierenden Fahrzeuge wurden aber weiterhin optimiert.

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Merkava Mk.2B

In den 1990er-Jahren erhielten die Mk.2-Modelle weitere zusätzliche Panzerung am Turmdach, um sich gegen den Beschuss mit RPGs und ATGMs durch die Hisbollah zu wappnen. Manchen Quellen zufolge trotzten die so verstärkten Turmdächer auch von oben angreifenden Lenkflugkörpern. Die dabei entstandene Variante erhielt keine eigenständige Bezeichnung und wurde weiterhin Merkava Mk.2B genannt.

Ende der 90er-Jahre wurden die Merkava Mk.2B mit neuer 105-mm-APFSDS-Munition vom Typ M114 bestückt. Die APFSDS-Geschosse waren durchaus effektiv, doch die alte 105-mm-Kanone gelangte trotz der stetig optimierten Munition unvermeindlich an ihre Grenzen. Aus diesem Grund schlugen die Israelis denselben Weg ein, den die Sowjets zwanzig Jahre zuvor einschlugen, indem sie die Kampfkraft des Merkava mit der Einführung eines Lenkflugkörpersystems für das Hauptgeschütz zu erhöhen suchten, was im LAHAT-System der späteren Merkava-Modelle resultierte.

Es gibt noch eine weitere Merkava-Mk.2-Variante – den Merkava Mk.2B Dor Dalet (andere Bezeichnungen lauten Merkava IID oder Merkava Mk.2D) mit verbesserter Panzerung, der als Premium-KPz auf Tier 7 bereits bei Armored Warfare erhältlich ist. Das Dor-Dalet-Upgradepaket wird deshalb nicht für dieses Fortschrittsfahrzeug auf Tier 6 angeboten.

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Merkava Mk.2-Panzer im Norden Israels, 2006

Bei Armored Warfare ist der Merkava Mk.2B als Kampfpanzer der israelischen Fortschrittslinie auf Tier 6 angesetzt und gehört zu den kampfstärksten Panzern seiner Stufe. Er stellt eine Mischung aus dem Frontlinienkämpfer Mk.1 und dem Sniper Magach dar. Seine Panzerung wird zwar nicht die beste sein, dafür aber solide und verlässlich. Herausragende Leistungen könnt ihr dafür in Sachen Feuerkraft erwarten, denn dank des Schnellmagazins mit vier Geschossen und der verfügbaren HESH-Munition wird er die beste Schaden-pro-Minute-Bilanz seines Tiers aufweisen.

Auch die Durchschlagswerte werden recht hoch sein, wenn auch der Schaden-pro-Schuss-Wert nur im Durchschnitt liegen wird. Die Feuerrate wird der Schlüssel zum Erfolg bei diesem Panzer sein, weniger dagegen seine eher mittelmäßige Mobilität, ähnlich wie beim Mk.1 auf Tier 5.

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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