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In Entwicklung: Puma

Kommandanten!

Während der Battle Path „Eclipse“ langsam in den letzten Monat startet, wollen wir euch schon mal etwas über die nächste Ausgabe erzählen. Der neue Battle Path wird „Exile“ heißen und als erstes Belohnungsfahrzeug (nicht als Hauptpreis, wohlgemerkt) den langersehnten Tier-10-Premium-SPz Puma mit sich bringen.

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Schützenpanzer Puma

Lasst uns wie üblich mit etwas Geschichte beginnen. Der Puma ist der derzeit modernste Schützenpanzer der Bundeswehr. Im Grunde begann seine Geschichte dort, wo die des Marder 2 aufhörte.

Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und den damit verbundenen enormen Kosten sowie dem Zusammenbruch der Sowjetunion mitsamt der Bedrohung, die das Land für Europa darstellte, stand die Bundeswehr in den 1990er Jahren weitgehend ohne moderne Ausrüstung da. Zu jenem Zeitpunkt war Russland als Weltmacht nur noch ein Schatten seiner selbst, und die Umstellung auf eine freie Marktwirtschaft wurde gemeinhin als wahrscheinlichere Option gegenüber einer Remilitarisierung betrachtet. Aus diesem Grund wurden die meisten deutschen Rüstungsprojekte entweder ganz gestrichen oder nur im Schneckentempo fortgesetzt.

Trotz dieser Umstände gab es auch Fortschritte, und Mitte der 1990er Jahre wurde den Deutschen immer drängender bewusst, dass Hunderte von Marder-Schützenpanzern inzwischen veraltet waren und ersetzt werden mussten. Die angestrebte Lösung für dieses Dilemma – der Puma – ging aus einem älteren Projekt namens „Neue Gepanzerte Plattform (NGP)“ hervor, das eine Universalplattform für verschiedene Waffensysteme vorsah und (wie so oft bei solchen Vorhaben) 2001 erfolglos endete. Eine Zeit lang liefen beide Projekte parallel, da die Entwicklung des „Neuen Schützenpanzers“ (die Rede ist vom Puma) bereits 1998 gestartet wurde (zeitweise unter den Projektnamen Panther und Igel geführt).

Die ursprünglichen Spezifikationen sahen einen schweren Schützenpanzer mit ausgezeichnetem Schutz für die Besatzung vor, wobei weniger Wert auf das Gewicht des Fahrzeugs gelegt wurde, da es schließlich für Europa bestimmt war und nicht um die ganze Welt geflogen werden sollte. Dies änderte sich nach den Anschlägen vom 11. September, als die Anforderungen um eine Gewichtsobergrenze von 32 Tonnen und die Möglichkeit, das Fahrzeug mit einem Airbus A400M zu transportieren, erweitert wurden. Im Klartext wurde also auch die Größe des Fahrzeugs reglementiert. Nach einigem Hin und Her seitens der Regierung (einschließlich Überlegungen, eine Flotte von CV90 zu erwerben) wurde die Entwicklung unter Berücksichtigung der neuen Anforderungen um das Jahr 2002 herum mit einem Vertrag zwischen der Bundesregierung, Rheinmetall und KWM ernsthaft in Angriff genommen. Der Beschluss sah die Fertigstellung eines Demonstrators im Jahr 2005, sowie die Lieferung von Vorserienfahrzeugen im Jahr 2006 vor.

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Puma-Demonstrator, 2003

Ursprünglich war der Vertrag auf insgesamt 405 Fahrzeuge ausgelegt – nicht genug, um die Marder vollständig zu ersetzen, aber ausreichend, um sie in eine untergeordnete Rolle zu drängen.

Die Vorserienfahrzeuge wurden tatsächlich 2006 geliefert, woraufhin die Tests begannen, bei denen einige schwerwiegende Probleme mit dem Antriebsstrang aufgedeckt wurden, die zu Verzögerungen bei der Unterzeichnung des Produktionsvertrags sowie zu ernsthaften Bedenken seitens der Regierung führten. Jegliche Einwände, die daraus resultierten, wurden jedoch zur Seite geschoben und der Vertrag über 405 Fahrzeuge (im Wert von 3,1 Milliarden Euro) 2009 bestätigt.

Bis 2012 tauchten allerdings weitere Probleme auf, und auch die Kosten des Programms stiegen beträchtlich in die Höhe. Im Verlauf der parlamentarischen Diskussion zu diesem Thema wurde bekannt, dass die veranschlagten Kosten mit 5,99 Milliarden Euro doppelt so hoch ausfallen würden wie der ursprüngliche Betrag. Im selben Jahr wurde der Umfang des Vertrags auf 350 Fahrzeuge reduziert.

In der Zwischenzeit wurden die ersten 10 Puma-Serienmodelle einer Reihe von Tests unterzogen, die weitere „Kinderkrankheiten“ ans Licht brachten. Nachdem sie behoben waren (was einige Zeit dauerte), war das Fahrzeug 2015 schließlich bereit für den Einsatz bei den Panzergrenadieren. Die Produktion lief einigermaßen konstant weiter, und im Jahr 2019 wurde eine neue Produktionsserie von 210 Fahrzeugen angekündigt. Im Dezember 2022 verfügte die Bundeswehr über 350 einsatzfähige Pumas.

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Puma, Level-A-Konfiguration

Bis dahin war es ein steiniger Weg und ist auch jetzt bei weitem nicht alles eitel Sonnenschein. Kurz gesagt, hatte der Puma seit jeher Schwierigkeiten – und hat sie immer noch. Am häufigsten werden dabei Probleme mit der Betriebszuverlässigkeit genannt, die so weit gingen, dass die Bundeswehr am 18. März 2021 eine eingeschränkte Einsetzbarkeit ihrer Pumas zugeben musste. Davon war sogar die NATO-Eliteeinheit VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) betroffen. In Wirklichkeit waren diese Probleme offenbar schon länger bekannt und waren erst an die Öffentlichkeit gelangt, als die Situation kritisch wurde.

Ein weiteres, bis heute gültiges Problem, ist der hohe Preis des Schützenpanzers. Der Puma gehört zu den teuersten Fahrzeugen seiner Art, was sich natürlich negativ auf jegliche Exportversuche auswirkte. Bis heute ist die Bundeswehr die einzige Armee, die den Puma einsetzt, nachdem er erfolglos in anderen Ländern angeboten wurde:

  • Australien (Rückzug aus der Ausschreibung „Land 400“, die am Ende vom Redback gewonnen wurde)
  • Kanada (Anschaffung annulliert)
  • Chile (mutmaßlich viel zu teuer für Südamerika)
  • Kroatien (Ausschreibung gegen den amerikanischen M2A2 ODS verloren)
  • Tschechische Republik (schnitt bei Vergleichstests schlecht ab und verlor gegen den CV90)
  • Ungarn (Ausschreibung gen den Lynx verloren)

In der Zwischenzeit fielen bei einer Übung im Dezember 2022 alle 18 beteiligten Pumas aus (meist aufgrund von Elektronikproblemen) – ein in jeder Hinsicht peinliches Ergebnis. Die zahlreichen Probleme führten zu einer vorübergehenden Aussetzung des deutschen Vertrags über 210 Fahrzeuge, der anschließend im Mai 2023 auf 50 Pumas reduziert wurde, die zwischen 2025 und 2027 geliefert werden sollen. Derzeit gibt es nicht genügend einsatzbereite Pumas, um die Anforderungen der Bundeswehr zu erfüllen, sodass der relativ veraltete Marder immer noch seinen Dienst verrichten muss.

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Schützenpanzer Puma

Trotz aller Rückschläge handelt es sich beim Puma um ein hochmodernes Fahrzeug, das die neuesten Trends zum Schutz der Besatzungen umsetzt. Das Fahrzeug verfügt über eine Drei-Mann-Besatzung und kann bis zu sechs Soldaten befördern. Die gesamte Crew sitzt in einem abgetrennten Bereich, der Turm ist unbemannt und bietet auch ohne komplette Panzerung, die für den Lufttransport entfernt werden kann, einen sehr hohen Schutz. Diese Konfiguration wird Schutzstufe A genannt. Zur Schutzstufe C gehört ein Erweiterungspaket für den Kampfeinsatz mit zusätzlicher AMAP-B-Verbundpanzerung und dem ERA-Set AMAP-SC. Falls ihr euch wundert, wo das „B“ abgeblieben ist: Die Schutzstufe B sollte ein für den Bahntransport optimiertes Zwischenmodell darstellen, wurde jedoch gestrichen, weil die entsprechenden Anforderungen auch von der Schutzstufe erfüllt werden.

Die Schutzstufe A (Basispanzerung) bietet Schutz gegen 14,5-mm-Geschosse aus Maschinenkanonen, während die Schutzstufe C frontal und seitlich gegen Beschuss durch 30-mm-Maschinenkanonen und schwere Hohlladungsgeschosse schützt. Auch das Dach ist verstärkt und hält leichteren Mörsergeschossen und Drohnenangriffen stand. Der Puma bietet auch beträchtlichen Schutz gegen Minen und unkonventionelle Sprengvorrichtungen. Außerdem verfügt das Fahrzeug über ein Soft-Kill APS vom Typ MUSS, das Nebelmittel abfeuert, sobald es den Start eines Lenkflugkörpers entdeckt. Kurz gesagt, gehört der Puma zu den am besten geschützten SPz des Planeten.

Der unbemannte Turm mit 30-mm-Maschinenkanone und Werfer für zwei Spike-LR-Lenkflugkörper bietet solide Feuerkraft. Die Maschinenkanone kann programmierbare Munition und panzerbrechende Geschosse einsetzen, wird über einem Doppelgurtzuführer geladen und verfügt über eine Option zum kontinuierlichen Feuer. Natürlich gehört auch die Feuerleitanlage zu den modernsten Geräten ihrer Art, gleichwohl keine detaillierte Beschreibung zu den technischen Daten vorliegt.

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Schützenpanzer Puma

Dank des soliden MTU V10 892-Dieselmotors mit 1088 PS bietet das Fahrzeug selbst in der Schutzstufe-C-Konfiguration mit ihren etwa 43 Tonnen eine hervorragende Mobilität. Die Höchstgeschwindigkeit auf befestigten Straßen liegt bei 70 km/h. Nicht zuletzt verfügt das Fahrzeug über mehrere Situationserkennungssysteme, darunter ein 360-Grad-Kamerasystem, das der Besatzung ermöglicht, die Umgebung im Auge zu behalten.

Bei Armored Warfare wird der Puma als Premium-Schützenpanzer auf Tier 10 angesetzt sein.

In Sachen Gameplay wollen wir ihn als soliden PvE-Kämpfer etablieren. Schließlich stehen neue PvE-Herausforderungen bevor, und ein zuverlässiger, gut geschützter SPz mit Dauerfeuer-Option wird sich dabei mehr als nützlich erweisen können.

Genau so stellen wir uns den Puma vor – eine schnörkellose Kampfmaschine ohne besondere Funktionen, dafür mit exzellentem Schutz und einer zuverlässigen 30-mm-Maschinenkanone.

In Sachen Panzerung werden wir uns natürlich an der Schutzstufe C orientieren, die dank Verbundpanzerung und ERA einen hervorragenden frontalen und seitlichen Schutz bieten wird (wir denken sogar über eine NERA-Panzerung nach). In anderen Worten wird der frontale und seitliche Schutz gleich ausfallen, was für Armored Warfare eine Neuerung ist. Allerdings wird sich die Panzerung auch in dieser Ausführung nicht mit der eines Kampfpanzers messen können. Das höchste der Gefühle wird ein Schutz gegen 30-mm-Projektile darstellen, während das Soft-Kill APS eher zahm ausfallen wird.

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Schützenpanzer Puma

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass wir versucht haben, das Ganze mit der berühmten Igelpanzerung zu krönen, das Modell jedoch die Spielperformance beeinträchtigte, da es zu viele Polygone gab und eine abgespeckte Version einfach schrecklich aussah. Am Ende entschieden wir uns, zusätzliche Stahlplatten zu modellieren, damit der Puma auch im Spiel über den soliden Schutz im Dachbereich verfügt, den man von ihm erwarten würde.

Ein weiteres interessantes Thema ist die Bewaffnung und der unbemannte Turm (der wie üblich geringeren Schaden erleidet). Der Puma wird zu Dauerfeuer fähig sein, was die Spike-LR-Werfer zu einer mehr oder weniger sekundären Waffe machen wird. Es wird dank eines Höhenrichtwerts von -15/+45 Grad ein sehr bequem einzusetzendes Fahrzeug mit einer ansehnlichen Feuerrate sein, auf die wir uns bislang jedoch noch nicht geeinigt haben. Eine Option wäre eine Kombination aus hohem Schaden und niedriger Feuerrate, die angesichts der Tatsache, dass der echte Puma etwa 200 Schuss pro Minute abfeuert, eine realistische Lösung darstellen würde. Die andere Option aus niedrigem Schaden und hoher Feuerrate (also irgendwo zwischen 450 und 470 Schuss pro Minute) wäre zwar unrealistisch, würde aber besser in die Spielumgebung passen, da wir keine künstlich aufgemotzten 30-mm-Geschosse einführen müssten.

Fest steht dagegen auf jeden Fall, dass der Puma keine Magazine verwenden wird – die Kanone wird überhitzen, wenn sie kontinuierlich abgefeuert wird, um den Schaden pro Minute zu regulieren (hier kommen die Lenkflugkörper ins Spiel), wobei das gesamte Konzept eher dem Marder 2 als, sagen wir, dem Skyranger ähneln wird. Auch die Spike-ATGM werden den Ansprüchen auf Tier 10 genügen: Tandem-HEAT mit Fire-and-Forget-Option und zwei Abschussrohre mit zwei Sekunden zwischen den Starts und einer längeren Nachladezeit.

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Mobilität und Tarnung werden eher dem Durchschnitt entsprechen. Dank seiner fortschrittlichen Elektronik wird der Puma über eine hervorragende Sichtweite von 460 Metern verfügen. Und das war‘s auch schon, bis auf einen weiteren potenziellen Ass im Ärmel.

Für den nächsten Battle Path bereiten wir einen neuen Typ Infanterie vor, mit dem auch der Puma ausgestattet werden soll. Wir wissen allerdings nicht, ob die Mechanik bis zum Start fertig sein wird (in diesem Fall wird sie zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt) und können euch derzeit auch keine Vorschau präsentieren, hoffen aber, dass sie euch gefallen wird.

Alles in allem werdet ihr im kommenden Battle Path drei Fahrzeuge gewinnen können – den Puma auf Tier 10 (der „mittlere“ Preis), ein weiteres Belohnungsfahrzeug und den Top-Gewinn, ebenfalls auf Tier 10. Es wird keine Überfortschritt-Preise im Battle Path „Exile“ geben und die Levelbelohnungen werden so angesetzt, dass ihr den Puma relativ einfach werdet erlangen können.

Wir hoffen, dass er euch gefallen wird und sagen wie immer:

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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