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Wüstenrausch

Vergessen im Sand

  • Irgendwo an einer Straße nach Istanbul, am 5. Juni 2039

Der letzte Teil des Konvois bewegte sich langsam durch die Landschaft – schwere Sattelschlepper, gefolgt von der Nachhut unter der Führung von Sergeant Mourois, der auf seinem Stryker saß, als ob nichts wäre und eine Zigarette im Mundwinkel baumeln ließ. Seagrove wusste, dass der Mann auf diese Weise mit der gefährlichen Situation umging und auch unter höchstem Druck darauf bedacht war, Ruhe auszustrahlen.

Die schlimmsten Kämpfe schienen bereits hinter ihnen zu liegen. Zwei Tage vorher verwickelten sie einen Clayburn-Convoi mithilfe einer List in ein Scharmützel mit lokalen Milizen und gewannen so einen beachtlichen Vorsprung. Aber sie waren noch lange nicht über den Berg. Und das sowohl buchstäblich, als auch im übertragenen Sinne, dachte Seagrove, als er seinen Blick über die bewaldeten Hügel schweifen ließ, durch die der Weg des Konvois führte.

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Major Grey saß wie immer auf dem Dach ihres Panzers, kaute an einer nicht angezündeten Zigarette herum und suchte in den Taschen nach einem Feuerzeug. Seagrove runzelte die Stirn. Er wusste nicht, dass sie rauchte, und doch saß sie da und versuchte sich ein Laster anzueignen, das viele Männer unter ihrem Kommando verzweifelt loszuwerden versuchten. Zigaretten waren mittlerweile seltene Ware.

Er holte den Anhänger, auf dem sich ihr Panzer befand, mit einem leichten Trott ein. Das war ein weiteres Problem – sie bewegten sich viel zu langsam voran. Hoffentlich würden sie auf der Straße wieder an Geschwindigkeit zunehmen. Er setzte sich wortlos neben sie und bot ihr sein Feuerzeug an. Überrascht blickte sie auf.

„Du rauchst, Josh?“

Er lächelte.

„Nein. Aber wie mein Daddy zu sagen pflegte, muss ein Mann stets drei Dinge bei sich haben, um es in der Welt zu schaffen: Einen Stift, ein Feuerzeug und ein Päckchen Kondome.“

Sie prustete vor Lachen, wobei ihr die Zigarette aus dem Mundwinkel fiel und direkt in die offene Luke des Panzers plumste. Aus dem Inneren ließ sich ein gedämpfter Fluch hören, als einer von Greys Männern die Zigarette sah und dachte, sie würde brennen.

„Verdammt. Jetzt schuldest du mir eine Kippe,“ sie runzelte die Stirn und machte eine böse Miene, doch ihre blauen Augen lächelten.

Sie saßen dort und genossen die Aussicht auf die Landschaft, den satten Erdgeruch des späten Frühlings und die Gesellschaft des Anderen. Wenn man die Augen schließt, so dachte er, könnte man denken, dass Frieden ist. Nach einer Weile unterbrach sie die Stille.

„Denkst du, dass wir es schaffen?“

Auch wenn sich ihr Gesichtsausdruck nicht änderte, konnte er spüren, dass die Frage diesmal todernst war.

„Sicher. Es gibt immer jemanden, der etwas in Istanbul verkaufen will. Und wir haben schließlich einen Haufen Schuldscheine von Clayburn mitgehen lassen. Der Alte wird uns für den Transport bezahlen und noch etwas drauflegen,“ grinste er.

Eine gewisse Traurigkeit machte sich in ihren Augen breit.

„Habe ich dir eigentlich erzählt, wie ich damals nach Europa gekommen bin?“

Er hob die Augenbrauen und sah sie an. Sie sprach niemals über ihre Vergangenheit, das war in der ganzen Einheit bekannt. Die Frage war rhetorischer Natur und sie beide wussten das. Nach einer längeren Pause sprach sie weiter.

„Ich war achtzehn, als man mich hierher versetzte. Mein Gott, ich kann kaum glauben, dass es schon mehr als ein Jahrzehnt her ist“, seufzte sie.

„Man schickte uns zunächst in die El-Arish-Basis in Nordafrika.“

Er runzelte die Stirn.

„Nie davon gehört."

„Das wundert mich nicht,“ sagte sie mit einem traurigen Lächeln. „Sie ist außer Betrieb genommen worden, kurz nachdem ich dort war. Du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Verkehr dort herrschte. Das gesamte Aufgebot der Vereinigten Staaten auf dem Höhepunkt der Macht. Das machte uns alle sehr stolz. Und dann ging alles den Bach runter.“

Er nickte. Für ihn war der Untergang der Vereinigten Staaten etwas, was er im Fernsehen mitverfolgt hat, etwas, was sich in Geschichtsbüchern am Ende im Kapitel „Der Fall des Imperiums“ nachlesen lässt. Für sie war es etwas persönliches. Eine Verkettung historischer Ereignisse, gepfercht in zwei Jahrzehnte ihres Lebens, die an ihr zerrten, wie es nur die langsame Zerstörung des geliebten Heimatlandes zu tun imstande ist.

Nach einer weiteren kurzen Pause spürte er irgendwie, dass sie bereit war, weiterzusprechen.

„Erzähle mir von El Arish.“

Kommandanten!

El Arish ist eine der weltweit größten amerikanischen Militärbasen gewesen, bevor sie aufgrund von Kürzungen des Militärbudgets von der United States Navy aufgegeben werden musste. Tausende von Tonnen an Ausrüstung blieben zurück, darunter eine Vielzahl großer Kriegsschiffe, die aufgrund der hohen Unterhaltungskosten und angesichts der amerikanischen Isolationsdoktrin zur Nutzlosigkeit verdammt waren. Das Kronjuwel unter ihnen war ein Flugzeugträger der Gerald-R.-Ford-Klasse, der den Launen der Wüste und des Meeres überlassen wurde.

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Die Seahawks wissen es noch nicht, aber diese Basis wird ihr Schicksal ändern und zwar in einer Art und Weise, wie sie es kaum zu ahnen wagen. Noch wird El Arish aber von einer ziemlich üblen Söldnertruppe kontrolliert, die gerade von örtlichen Angreifern attackiert werden. Sollten sich die beiden Kriegsparteien während der Gefechte dezimieren, wären die Seahawks, sobald die Zeit reif ist, in einer besseren Ausgangssituation.

Wir freuen uns, euch die Bonusmission der 1. Episode vorzustellen: Wüstenrausch!

Vom 9. bis 16. Juni wird jeder Sieg im Modus Globale Operationen mit einem Spezialgewinn von 25 Gold belohnt!

Wenn mehr als 1000 Spieler (auf beiden Servern) die Bonusmission abschließen (wenn sie über das Event mehr als 1.000 Gold verdient haben), werden die Ziele der 2. Episode um 20 Prozent einfacher!

Beachtet bitte:

  • Selbst Spieler, die nicht an der Storyline-Kampagne teilgenommen haben, können diese Mission erfüllen
  • Das Event endet am 16. Juni um 9:00 Uhr
  • Die Höchstmenge an Gold, die ein Spieler bei diesem Event gewinnen kann, ist 2000 Gold für 80 gewonnene Kämpfe
  • Der entsprechende Zähler ist auf dem Spielerprofil einzusehen
  • Gold wird nach jedem Sieg automatisch auf dem Server ausgegeben, auf dem der Sieg errungen wurde
  • Die Mission kann sowohl auf de Karte „Wüstenquerung“, als auch auf der Karte „Öde Kluft“ abgeschlossen werden
  • Für den Abschluss der Mission kann jedes beliebige Fahrzeug verwendet werden (die Beschränkungen der 1. Episode kommen nicht zur Anwendung)
  • Der Abschluss der Mission ist nichtgleichzusetzen mit dem Abschluss der 1. Episode

Viel Erfolg, Kommandanten! Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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