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Panzerlinie des Monats – Britische KPz

Kommandanten!

In diesem Monat widmet sich unsere Serie Panzerlinie des Monats den britischen Kampfpanzern, die in Marat Shishkins Fahrzeugangebot erhältlich sind.

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Bei der Entwicklung von Panzerfahrzeugen ging Großbritannien seit jeher eigene Wege. Angefangen mit den zahlreichen Konstruktionen der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkriegs, wie etwa den Feuerunterstützungspanzern mit Haubitzen, die nur Rauchgranaten abfeuern konnten, bis hin zu dem einzigen Einsatz von 120-mm-Zugrohrkanonen in der NATO, musste es bei den Briten stets dieses eine gewisse Extra sein. Diese Sonderstellung mutet zunächst seltsam an, wenn man bedenkt, dass Großbritannien gemeinhin als die Geburtstätte von Panzern gilt, auch wenn das klassische Turmdesign in Frankreich entwickelt wurde.

Der 15. September 1916 markierte den ersten Kampfeinsatz eines britischen Panzers und es war der Tag, der die Natur der Kriegsführung für immer verändern sollte, und zwar trotz der Bedenken der altehrwürdigen Offiziere, die sich immer noch in der Ära der Kavallerie wähnten.

In der Zwischenkriegszeit ging die Entwicklung von Panzerfahrzeugen immer rasanter vonstatten und die Briten spielten dabei eine entscheidende Rolle. Der aus dieser Ära stammende leichte Exportpanzer Vickers E, den die britische Armee ironischerweise nicht in ihr Arsenal aufnahm, wurde zu einem der einflussreichsten Panzerfahrzeuge seiner Zeit, von dem in Russland Tausende von Einheiten unter dem Namen T-26 auf Lizenz produziert wurden. Mit der Zeit teilte sich die Entwicklung der britischen Panzer in zwei unterschiedliche Kategorien auf:

  • Kreuzerpanzer
  • Infanteriepanzer

Die Idee dahinter war, dass die leichten und schnellen Kreuzerpanzer die Kavallerie bei ihren Vorstössen begleiten (oder gar ersetzen) sollten, während die schwer gepanzerten und langsamen Infanteriepanzer die Infanterie begleiten würden, um sie mit ihrer dicken Panzerung schützen und mit ihrer Feuerkraft zu unterstützen. In der Realität gestaltete sich die Umsetzung dieser Doktrin jedoch etwas komplexer, wie in einem unserer früheren Artikel nachzulesen ist.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bestand Großbritanniens Panzerflotte überwiegend aus veralteten Modellen und musste, ungeachtet einiger erfolgreicher Einsätze der schweren Matilda-Infanteriepanzer in Nordfrankreich, schwere Verluste hinnehmen. Man verlor unter anderem das gesamte auf dem europäischen Festland stationierte Geschwader. Diese Verluste mussten ersetzt werden und zwar durch Fahrzeuge, die nicht dasselbe Schicksal ereilen würde. Dieser Einschnitt ließ Großbritannien zu einer Panzernation aufsteigen, die die rasante Entwicklung der Kampffahrzeuge im Verlauf des Zweiten Weltkriegs mitbestimmen sollte.

Die Kreuzerpanzer, die in Frankreich enorme Verluste erlitten hatten, wurden mit der Zeit immer schwerer und wandelten sich schließlich in mittelschwere Panzer. Der berühmte Crusader bildete das Rückgrat der britischen Wüsteneinsätze, während der Cromwell und der exzellente Comet bis Kriegsende im Einsatz waren.

Auch die Entwicklung der Infanteriepanzer lief weiter und brachte unter anderem den Valentine hervor, der durch den Einsatz in der Sowjetunion im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes Berühmtheit erlangte.

Die Idee des langsamen, dafür aber extrem gut gepanzerten Panzers wurde mit dem Modell Churchill weiterentwickelt. Eine frühe Variante, die den Deutschen in die Hände fiel, wurde von ihnen zwar als überholt und leistungsschwach abgetan, doch der Churchill versah seinen Dienst bis zum Ende des Krieges und wurde berühmt dafür, Gefälle bestiegen zu können, bei denen andere Panzer passen mussten.

Die allgemeine Entwicklung der Panzer wurde am Ende des Krieges klar definiert. Von nun an sollten sie universeller werden, gut gepanzert sein, dabei gleichzeitig mobil und mit Waffen augestattet, die ausreichen würden, andere Panzer außer Gefecht zu setzen. Die Deutschen hatten diese Maxime in Form des Panthers längst umgesetzt, die Amerikaner präsentierten gegen Ende des Krieges mit dem Pershing ein universelles Modell, das den Grundstein für die überaus erfolgreiche Patton-Serie legte und die Sowjets hatten ihre mittleren Panzer vom Typ T-44 und T-54. Die Briten konnten es sich nicht leisten, hinter dieser Entwiklung zurück zu bleiben und kreierten daraufhin einen der besten jemals gebauten Panzer, den Centurion.

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Zwischen 1946 und 1962 wurden ungefähr viertausend Centurions gebaut, das Fahrzeug entwickelte sich zu einem der wichtigsten Panzer der frühen Ära des Kalten Krieges. Ironischerweise erlangte es nicht im Dienst der britischen Armee Berühmtheit, sondern im Einsatz der israelischen Streitkräfte während des Yom Kippur Krieges 1973. Der Panzer selbst war keinesfalls überragend, er kombinierte aber geschickt eine für seine Zeit adäquate Stahlpanzerung mit solider Mobilität und zuverlässiger Feuerkraft, die schrittweise von der 17pdr der Nachkriegsjahre über die britische 20pdr bis hin zu seiner ultimativen Waffe optimiert wurde, der Royal Ordnance 105 mm L7.

Die britische L7 gehörte zu den besten jemals gebauten Kanonen. Sie wurde auch in der Bundesrepublik Deutschland verwendet und von den Amerikanern kopiert, was sie für Jahrzehnte praktisch zur Standardwaffe der NATO machte, bis sie durch die deutsche 120-mm-Rheinmetall-Glattrohrkanone ersetzt wurde. Der beste Beweis für die Qualität dieses Geschützes ist die Tatsache, dass die bereits in den frühen 1960er-Jahren entstandene L7-Kanone bis heute breite Verwendung findet.

Der Centurion war zu keinem Zeitpunkt ein perfektes Modell und die Briten waren sich bereits kurz nach seiner Einführung im Klaren, dass sie etwas stärkeres benötigten, um der gefürchteten sowjetischen IS-Klasse etwas entgegensetzen zu können (insbesondere dem IS-3), die den westlichen Militärs während einer Parade im Berlin der Nachkriegszeit einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte. In Wirklichkeit stellten diese Giganten einen weit geringeren Schrecken dar, als es der Anblick ihrer angewinkelten Panzerung und der massiven Kanonen vermuten ließ, doch die Briten waren überzeugt, ihnen mit riesigen Kanonen beikommen zu müssen, die möglichst große Distanzen überwinden konnten. Und so kam es, dass die Entwicklung von schweren Panzern in Großbritannien nicht mit dem Zweiten Weltkrieg endete, sondern in einem wahren IS-Killer ausartete, dem Schwerpanzer Conqueror.

Der mit einer 120-mm-Zugrohrkanone ausgerüstete Conqueror sollte die sowjetischen Fahrzeuge eliminieren, bevor sie auch nur einen Schuss abgaben. So lautete jedenfalls der Plan. In Wirklichkeit hatte der Gigant mit vielen Problemen zu kämpfen, auch wenn britische Experten bis heute davon überzeugt sind, dass er eine gute Leistung an den Tag gelegt hätte.

Die Briten dachten in Sachen Panzer immer noch zweigleisig, während der Trend hin zu einem Konzept ging, das mehrere Panzerkategorien in einen kompakten Kampfpanzer vereinen würde.

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An dieser Stelle trat der Chieftain auf die Oberfläche. Dieser britische KPz wurde entworfen, um den Centurion und den Conqueror durch einen Hybrid aus den beiden Modellen zu ersetzen, der die Feuerkraft der 120-mm-Zugrohrkanone und die Vorteile eines Schwerpanzers in einem kompakten Fahrzeug vereinen würde.

Die Entwicklung des Chieftains war von vielen Rückschlägen gekennzeichnet und die ersten Modelle genossen aufgrund mangelhafter Zuverlässigkeit und Mobilität ein eher schlechtes Ansehen, was auch an dem leistungsschwachen Leyland-Motor lag. Das Fahrzeug wurde mit der Zeit allerdings laufend verbessert und blieb dreißig lange Jahre lang im Dienst der britischen Armee. Die letzten Fahrzeuge wurden 1995 ausgemustert. Weitere Details erfahrt ihr in unserem Artikel zum Thema.

Die erste Testserie des Chieftain-Panzers wurde im Dezember 1962 an das in Deutschland stationierte 5th Royal Tank Regiment ausgeliefert und ist unter Bedingungen getestet worden, wie sie für Panzer nicht härter sein könnten. Die Tests enthüllten einige wichtige Schwachstellen des frühen Chieftain-Modells. Seine Geländefähigkeit ließ zu wünschen übrig, er war untermotorisiert, der Funker hatte ungewöhnlich viel zu tun (neben der Bedienung der Funkanlage musste er sowohl die Kanone, als auch die Maschinengewehre laden) und der elektromechanische Geschützansetzer funktionierte sehr unzuverlässig. Er wurde von einem Lichtsensor kontrolliert, der die Tendenz hatte, beim geringsten Schatten anzuspringen und den Geschützansetzer zu aktivieren - ein unerfahrener Ladeschütze lief Gefahr, dabei seinen Arm zu verlieren.

Manche Besatzungen deaktivierten das Gerät und luden die Geschosse manuell, was sich am Ende als die sicherste Methode entpuppte und zum Standard wurde. Die schwierigen drei Testmonate endeten mit einer Tragödie, als ein Ladeschütze im Eifer des Gefechts vergaß, den Verschluss mit isolierenden Einlagen zu füllen. Der folgende Schuss ging buchstäblich nach hinten los und tötete zwei Besatzungsmitglieder. Der Zwischenfall veranlasste eine Überarbeitung der Kanone, die fortan nicht ohne Einlagen abgefeuert werden konnte.

Das Fahrzeug wurde am 1. Mai 1963 unter dem Namen Chieftain offiziell in Dienst gestellt. Die Serienproduktion lief nur langsam an, die erste Charge bestand aus 40 Mk.1-Panzern, die allesamt für Trainingszwecke der neuen Besatzungen eingesetzt wurden. Die erste massenhaft produzierte Version ist der mit einem verbesserten 650PS L60-Motor ausgestattete Mk2 gewesen, von dem 532 Stück hergestellt wurden. Die ersten 6 Exemplare erhielten die in Deutschland stationierten 11th Hussars.

Zu diesem Zeitpunkt beschlossen die Briten, das Fahrzeug auch für den Export anzubieten. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte galten als erste potenzielle Käufer, die bereit Interesse bekundet hatten. Das Geschäft schien kurz vor dem Abschluss zu stehen: Der „Vater der israelischen Panzer“, General Israel Tal, der später maßgeblich an der Entwicklung des Merkava beteiligt war, zog die schweren britischen Panzer den leichteren französischen Modellen vor, was den Briten natürlich schmeichelte. So wurden im Frühjahr 1967 die ersten zwei Mk.2 Chieftains für Testzwecke nach Israel verschifft. Leider durchkreuzte der Ausbruch des Sechstagekriegs die Exportpläne. Die Briten, die um Ausrüstungsverträge mit arabischen Staaten fürchteten, versuchten die Israelis davon zu überzeugen, die Chieftains von der ägyptischen Grenze abzuziehen. Die mittlerweile legendäre, lakonische Antwort aus Israel lautete: „Keine Sorge, wir haben die Grenze versetzt“.

Die Tests wurden nach dem Krieg fortgesetzt und lieferten sowohl den britischen, als auch den israelischen Streitkräften wichtige Erkenntnisse. Am 17.10.1968 fragten die Israelis offiziell an, neben fertigen Exemplaren auch die Lizenzrechte für eine heimische Produktion des Chieftain zu erwerben. Leider überwog zu diesem Zeitpunkt eher eine anti-israelische Haltung in der britischen Regierung, weshalb das Geschäft scheiterte. Wem die „Sympathien“ der britische Außenpolitik damals galten, beweist die Tatsache, dass die Chieftains kurz darauf Libyen und dem Iran zum Kauf angeboten wurden. Auch den Amerikanern wurde der Chieftain vorgestellt, die zwar kein Interesse an dem Fahrzeug selbst, sehr wohl aber an der 120mm-Kanone zeigten. Ungeachtet guter Ergebnisse bei Feuertests gaben sie am Ende jedoch der Rheinmetall-Glattrohrkanone den Vorzug.

Die Produktion der Mk.3-Version mit verbessertem L60-Motor und neuer Kommandantenkuppel begann am 16.9.1969, wobei auch 199 ältere Mk.2-Modelle zum Mk.3-Standard aufgerüstet wurden. Es gab mehrere Varianten des Mk.3 (darunter ein Exklusivmodell für den Iran), von denen die wichtigste der Mk.5 gewesen ist. Der Chieftain Mk. 5 wurde mit einem optimierten L60-Motor mit 760 PS bestückt. Mit seinen 54,8 Tonnen besaß der Panzer ein Leistungsgewicht von 13,8 PS/t. Ausgerüstet wurde er mit der neuen 120-mm-Kanone L11A5. Die ersten Mk.5 wurden 1972 produziert und präsentierten sich im Verlauf der Jahre in unterschiedlichsten Varianten (so wie dem Mk.5/3 mit optimiertem Feuerkontrollsystem). Ab dem Modell Mk.5/5 konnte die Kanone auch extrem starke APFSDS-Runden verfeuern.

Der Mk.5 wurde auch im Ausland vermarktet: Eine modifizierte Version namens Shir mit 1200PS Condor CV-12TCA-Motor wurde an den Iran verkauft (insgesamt kaufte der Iran 707 Chieftains in unterschiedlicher Ausführung) und im Jahre 1976 erwarb Kuwait 165 Mk.5/2 Chieftains. Insgesamt 274 „Shirs“ aus dem Iran-Programm, die wegen des Ausbruchs der iranischen Revolution nicht ausgeliefert werden konnten, wurden 1979 an Jordanien veräußert. Diese Modelle besaßen 1200-PS-Condor-Motoren, eine neues TN-37-Getriebe und Feuerkontrollsysteme von Marconi - und sie sind etwas länger gewesen. Die Jordanier tauften den Panzer in Khalid um und stellten sie ab 1981 in Dienst. Der letzte ausländische Betreiber des Chieftains, Oman, erwarb 1984-1985 insgesamt 27 Fahrzeuge.

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Ungeachtet seiner Hauptfunktion als Gegengewicht zur sowjetischen Panzerpräsenz in Ländern des Warschauer Pakts, musste der Chieftain in Europa glücklicherweise keinen einzigen Schuss abgeben. Zum ersten Kampfeinsatz kam es während des Iran-Irak-Kriegs, wobei die Ergebnisse eher enttäuschend waren: Sowohl die iranischen, als auch die irakischen Besatzungen waren schlecht trainiert und wussten ihre Fahrzeuge nicht richtig einzusetzen. Man gewann trotzdem wichtige Erkenntnisse, zum Beispiel die Tatsache, dass der T-62 unter gewissen Umständen den Panzer des Chieftain durchbrechen konnte. Etwa 50 Chieftains wurden von der irakischen Armee erbeutet und später dem jordanischen Königreich von Saddam Hussein als Geschenk überreicht zu werden. Diese höchst unwillkommene Gabe verhöhnte die Jordanier, die stets versucht hatten, in dem Konflikt größtmögliche Neutralität zu wahren (und selbst zu Abnehmern des Chieftains gehörten). Im Endeffekt wurden diese „Geschenke“ als Ersatzteillieferanten für die jordanischen Khalids verwendet. Der letzte Kampfeinsatz des Chieftain ist die Verteidigung Kuwaits vor irakischen T-72-Einheiten während der Invasion 1991 gewesen. Auch wenn die Quellen spärlich sind, soll sich der Chieftain gegen die sowjetischen Panzer gut geschlagen und einige von ihnen außer Gefecht gesetzt haben.

Am Ende kam aber selbst der Chieftain in die Jahre, was uns direkt zu den KPz Challenger 1 und Challenger 2 bringt, also den ultimativen (und wahrscheinlich letzten) in Großbritannien produzierten KPz.

Der Ursprung des Challenger 1 lag in dem missglückten Chieftain-Projekt „Shir“ für den Iran. Nach der Revolution und dem Sturz des Schahs Reza Pahlawi wurde die britische Armee zum Hauptabnehmer dieses Challenger-Vorgängers. Mit seiner 120-mm-Zugrohrkanone war der Challenger 1 ist ein exzellenter Kampfpanzer gewesen, bei Vickers begann man jedoch schon bald, einen optimierten Nachfolger zu entwerfen.

Im Zweiten Weltkrieg kämpfte bereits ein 17 Tonnen schwerer Jagdpanzer namens „Challenger“ in den Reihen der britischen Armee (und das mit ziemlichen Erfolg), was wohl nicht in Betracht gezogen wurde, als es darum ging, das neue Modell zu benennen.

Die Arbeit an dem neuen Modell begann 1986 und gipfelte in einem völlig neuen Fahrzeug, das so gut wie nur den Namen mit dem Vorgänger gemeinsam hatte.

Eine der größten Änderungen ist die Dorchester-Verbundpanzerung der zweiten Generation gewesen. Dank dieses Upgrades gilt der Challenger 2 als einer der am besten geschützten Kampfpanzer der Welt; kein einziger Challenger 2 wurde jemals im Kampfeinsatz verloren.

Auch die Bewaffnung wurde durch eine 120-mm-Zugrohrkanone L30A1 verbessert, die zur Standardkanone avancierte. Der Challenger 2 gehört zu den wenigen Kampfpanzern der neuesten Generation, die eine gezogene Kanone verwenden, was durch die weit verbreitete Nutzung von Quetschkopfmunition bei der britischen Armee bedingt ist. Er führt bis zu 52 zweigeteilte Projektile mit sich (Ladung und Hülse werden separat geladen). Neben den bereits genannten Quetschkopfgeschossen (auch als HESH bekannt), feuert der Challenger 2 auch Munition mit abgereichertem Uran (L27A1 APFSDS) und Weißphosphorgeschosse.

Es gab mehrere Versuche, die Waffe mit einer NATO-120-mm-Glattrohrkanone von Rheinmetall zu ersetzen, was die Briten bislang jedes mal erfolgreich zu verhindern wussten. Das „CLIP“-Programm wurde eigens zu diesem Zweck ins Leben gerufen. Man wollte mit der Vereinheitlichung von Munition zum 120-mm-Standard in allen Mitgliedsstaaten vor allem im Bereich Logistik Geld einsparen. Da das ursprüngliche Geschütz zweiteilige Munition verwendete, hätte der Geschützturm bei einem Umbau entsprechend erweitert werden müssen. Das Projekt scheiterte schließlich an den hohen Kosten dieser Erweiterungsmaßnahmen. Das Fahrzeug wird von dem 1200-PS-starken 26-Liter-Dieselmotor CV12 von Perkins angetrieben und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 59 Km/h. Auch wenn der Challenger 2 nicht der schnellste Panzer da draußen ist, ist er kein Schlapphut und legt trotz seiner 62 Tonnen eine ansehnliche Beschleunigung an den Tag.

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Nach erfolgreichen Testläufen orderte das Britische Verteidigungsministerium 1991 eine erste Partie von Fahrzeugen, zwischen 1993 und 2004 wurden 400 Challenger 2 gebaut. Im Verlauf der 90er ersetzte der Challenger 2 den Challenger 1 im britischen Dienst komplett. Die Panzer nahmen am Irakkrieg von 2003 teil, wo sie eine gute Figur machten und sich den Ruf erarbeiteten, praktisch undurchdringlich zu sein. Bei einem Gefecht unweit von Basra wurde ein Challenger 2 mehr als 70 Mal von einer reaktiven Panzerbüchse getroffen und überstand den Angriff. Man verlor einige Challenger 2 durch improvisierte Sprengsätze und in einem Fall zerstörte eine alliierte Rakete ein Fahrzeug.

Um die 200 Challenger 2 sind immer noch aktiv im Dienst und werden es dank weitgehender Kampfwertsteigerungen (hier vor allem das Life Extension Program, LEP) wohl für die kommenden zwanzig Jahre bleiben.

Trotz seiner Erfolge war das Programm „Challenger 2“ ein überaus teures Projekt und wird, bedingt auch durch das Verschwinden der unmittelbaren Bedrohung durch die Sowjetunion, vorerst wohl der letzte in Großbritannien entwickelte Kampfpanzer sein. Vom 1. bis zum 31. März 2018 werden folgende chinesische KPz zu einem reduzierten Preis erhältlich sein:

Tier-4-KPz Chieftain Mk.2 – Erste serienmäßig produzierte Variante des Chieftain, von der in den frühen 1960er-Jahren ca. 500 Stück gebaut wurden. Mit seiner dicken Stahlpanzerung und der 120-mm-Zugrohrkanone war es ein mächtiger, wenn auch langsamer Kampfpanzer. Zwei Exemplare wurden von den Israelis getestet, doch aufgrund einer damals in Britannien aufkeimenden anti-israelischen Stimmung kam es zu keinem Kaufvertrag.

  • Rabatt: 35%

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Tier-5-KPz Chieftain Mk.10 – Beim Chieftain Mk.10 handelt es sich um eine der letzten Produktionsvarianten, die mit Stillbrew-Panzerung aufgewertet wurde, um sie für das moderne Schlachtfeld relevant zu erhalten. Es ist ein robustes und widerstandsfähiges Fahrzeug, das besonders am Turm viel einstecken kann. Die Fähigkeit zum Abschuss von HESH-Projektilen macht es extrem zerstörerisch, was durch die eher durchschnittliche Mobilität ausgeglichen wird.

  • Rabatt: 35%

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Tier-6-KPz Chieftain 900 – Eine aufgewertete Version des Chieftain mit Chobham-Verbundpanzerung, die von Vickers auf dem Fahrgestell des einst für den Iran produzierten Chieftain Mk.5 entwickelt wurde. Der Hauptzweck bestand darin, ausländische Käufer anzusprechen, was jedoch nicht gelang. Es entstanden lediglich entstanden zwei Prototypen. Einer davon befindet sich derzeit im Panzermuseum von Bovington, der andere endete als Trainingsziel auf dem Übungsgelände der Royal Armoured Corps Gunnery School in Lulworth. Erfahrt mehr über diesen Panzer in dem entsprechenden Artikel.

  • Rabatt: 35%

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Tier-7-KPz Challenger 1 – Dieser Kampfpanzer war immer schon ein ziemlich einzigartiges Fahrzeug unter den NATO-Truppen. Er blieb bei der 120mm-Zugrohrkanone, während der Rest der NATO zu 120mm Glattrohrkanonen wechselte. Auf dem Schlachtfeld hat er sich jedoch als starkes Fahrzeug erwiesen, das in der Operation Wüstensturm seinen Gegnern aus der Sowjetära gnadenlos überlegen war. Bei Armored Warfare ist er eines der stärksten Fahrzeuge seines Tiers. Seine dicke Panzerung lässt nahezu alle Treffer abprallen, während die 120-mm-Zugrohrkanone enormen Schaden anrichten kann. Der Challenger 1 ist ideal für Spieler, die sich am liebsten kopfüber in den Eifer des Gefechts stürzen.

  • Rabatt: 25%

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Tier-8-KPz Ariete – Hierbei handelt es sich um einen modernen italienischen Kampfpanzer. Obwohl das Fahrzeug eine sehr starke Leistung an den Tag legt, gehört es nicht in die britische Linie und wird 2018 durch einen anderen hochwertigen Panzer ersetzt, der dann eine entsprechend britische Abstammung vorweisen wird. Im Gegensatz zu den britischen Panzern ist der Ariete leichter und mobiler, was ihn zu einer Ausnahme in dieser Linie macht und eher für die kommende französische KPz-Linie prädestiniert. Erfahrt mehr über diesen Panzer in dem entsprechenden Artikel.

  • Rabatt: 25%

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Tier-9-KPz Challenger 2 – Der Stolz der britischen Panzertruppen, der Challenger 2, ist mindestens ebenso robust und zäh, wie sein Vorgänger auf Tier 7. Man kann in seinem Fall getrost von einem archetypischen britischen Panzer sprechen, der sich exzellent für den weiter unten beschriebenen Kampstil eignet. Angesichts der zahlreichen geplanten Kampfwertsteigerungen wird er seinen Dienst noch einige weitere Jahrzehnte lang versehen.

  • Rabatt: 20%

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Tier-10-KPz Challenger 2 ATDU – ATDU steht für Armoured Trials and Development Unit – eine Forschungseinheit, die eine auf dem Challenger 2 basierende Plattform (oft als "Megatron" bezeichnet) zum Testen von experimentellen Technologien verwendet. Bei Armored Warfare ist der Challenger 2 ATDU mit mehreren experimentellen Komponenten ausgestattet, die seine Leistung über die des Vorgängers auf Tier 9 hinaus steigern.

  • Rabatt: 15%

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Während die amerikanischen Fahrzeuge als Universalgenies, die russischen als Raufbolde und die deutschen als Scharfschützen bezeichnet werden können, zeichnen sich die britischen Fahrzeuge vor allem durch zwei Dinge aus: HESH-Munition und Panzerung. Die britischen KPz sind ausnahmslos langsam und schwerfällig, und besser darin, Beschuss wegzustecken, als diesem auszuweichen. Die einem niederen Tier zugeordnet werdenden Chieftains bieten zwar einen soliden Schutz des Geschützturms, müssen allerdings Abstriche bei der Panzerung ihrer Wanne machen. Die Challengers sind wiederum eine ganz andere Geschichte. Sie können den meisten Typen von Geschossen widerstehen und besitzen dennoch eine gewisse Anzahl an Schwachstellen – ihre dicke Haut ist es, die ihnen selbst in den härtesten Gefechten erlaubt, Beschuss zu überstehen, der im Falle anderer Panzer nur einen riesigen Krater zurücklassen würde.

Als einzige Nation, die an der 120-mm-Zugrohrkanone festhält, haben die Briten Zugriff auf eine spezielle Art von Munition, die selbst die dickste Panzerung zu durchdringen weiß – die HESH-Geschosse. Die Munition wurde speziell dafür entwickelt, sowjetische Panzer mit ihrer schrägen Panzerung zu besiegen. Ferner eignet sie sich perfekt für den Angriff auf Ziele mit Verbundpanzerung. Dies erlaubt es dem Chieftain und dem Challenger, ihre russischen Gegenstücke trotz ihrer eigenen nur durchschnittlichen Mobilität zurückzuschlagen.

Während das Besitzen einer dicken Haut sich zunächst so anhört, als hätten britische Panzer leichtes Spiel, sei an dieser Stelle gesagt, dass die mittelmäßige Mobilität und die generell eher schwache Feuerkraft der 120-mm-Zugrohrkanonen dazu beitragen, dass sich eher erfahrene Spieler zu britischen Fahrzeugen hingezogen fühlen. Die britischen KPz eigenen sich nicht besonders gut für schnelle Manöver, wodurch eine elementare Spielerkoordination sehr wichtig wird – auch wenn sie in der Lage sind, eine unnachgiebige Verteidigung aufzubauen, werden sie am Ende ausmanövriert oder überrannt werden.

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