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Historische Skins – K2PL

Kommandanten!

Wie immer im November feiern wir den Polnischen Unabhängigkeitstag mit neuen Inhalten. Dieses Mal sind auch zwei Skins darunter und heute möchten wir euch den ersten der beiden vorstellen – den K2PL-Skin für den Tier-10-Kampfpanzer K2.

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K2 für Polen, Oktober 2022

Aber was tut bloß ein koreanischer KPz in Polen, mögt ihr euch fragen? Die Antwort auf diese Frage reich einige Jahre zurück und ist nicht so einfach wie ihr denkt. Sie hat auch nicht viel mit dem aktuellen Konflikt in der Ukraine zu tun, obwohl die dortigen Entwicklungen der Angelegenheit Schwung verliehen hatten.

In Wirklichkeit ging es in erster Linie um die Verfügbarkeit von Panzern. Polen war seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Ersatz für die alten Panzer der T-72-Serie mitsamt aller weiterentwickelten Varianten, wie dem KPz PT-91 Twardy, der im Kern immer noch ein T-72 ist. Die Suche führte die Verantwortlichen in viele Sackgassen – das Wilk-Programm mündete lediglich in einer Aufrüstung des T-72, die Anders-Plattform verlief im Sande, und der Plan, die Kampfpanzer durch hochmoderne Feuerunterstützungsfahrzeuge zu ersetzen, endete in dem Witz namens PL-01.

Die Jahre zogen derweil ins Land. Abgesehen von einigen nicht allzu bedeutenden Kampfwertsteigerungen der älteren T-72 in Form der T-72M1R-Variante schloss Polen schließlich einen Vertrag mit Deutschland über die Aufrüstung der Panzerflotte mit Leopard-Kampfpanzern ab. Im Rahmen des Abkommens wurden zunächst einige ältere Leopard 2A4 geliefert, während eine modernisierte neue Variante namens Leopard 2PL (die Ähnlichkeit mit dem Leopard Evolution aufweist) den größten Teil stellen sollte.

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Leopard 2PL

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Dinge liefen nicht nach Plan, und es gab sowohl Termin- als auch Qualitätsprobleme mit den Aufrüstungsvarianten, was dazu führte, dass die Polen auf der Strecke blieben. Die zusehends angespannte politische Lage im Osten zwang sie, nach alternativen Lösungen zu suchen, parallel dazu wurde eine Beteiligung an dem künftigen europäischen Kampfpanzer-Projekt (MGCS) angestrebt (dessen Umsetzung noch mindestens ein Jahrzehnt entfernt ist).

Es lagen zwei offensichtliche Lösungen des Problems auf der Hand – entweder in Amerika auf Einkaufstour zu gehen oder in Asien. Beides hatte seine Vorteile – der Abrams war sofort verfügbar und würde amerikanische Investitionen in Polen mit sich bringen (sowohl im wörtlichen als auch im politischen Sinne), allerdings auch mit vielen Bedingungen und einem hohen Preis verknüpft sein. Asiatische Fahrzeuge unterlagen diesen Einschränkungen nicht, die Auswahl war allerdings nur auf Korea beschränkt (Japan bietet seine Panzer nicht zum Export an) und Korea ist sehr weit von Europa entfernt. Andererseits sind koreanische Konzerne wie Doosan in der Alten Welt sehr aktiv und durchaus in der Lage, industrielle Ressourcen vor Ort zu nutzen.

Als sich die Lage in Europa verschlechterte und der Bedarf an Panzern immer dringender wurde, sagten sich die Polen: „Warum nicht beides haben?“

Zum ersten Mal wurden polnische K2 im Jahr 2018 erwähnt, als Hyundai Rotem auf der MSPO-Messe sein Interesse am Verkauf dieser Kampfpanzer an Polen bekundete. Zu jenem Zeitpunkt war das Interesse an dieser Neuigkeit eher gering, da der koreanische Panzer als zu exotisch für Polen angesehen wurde (abgesehen von weiteren Bedenken, wie etwa der Größe), doch die Saat war gelegt – und würde wachsen.

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K2PL-Modell, 2020

Ziemlich genau zwei Jahre später wurde auf der MSPO 2020 das Modell einer weiteren K2-Variante für das osteuropäische Land vorgestellt. Dies war die erste ernstzunehmende Erwähnung des K2PL-Projekts nach dessen grundlegender Überarbeitung. Das Modell wurde im Rahmen des Wilk-Programms (polnisch für Wolf) eingereicht, bei dem ein Ersatz für den mittlerweile völlig veralteten T-72M1 ausgeschrieben wurde. Im Vergleich zum Standardmodell des K2 wies der K2PL einige weitgehende Änderungen auf:

  • Er war größer und angeblich auch 10 Tonnen schwerer (den größten Teil machte dabei die verbesserte Panzerung aus)
  • Er verfügte über 7 statt 6 Laufrollen, um den Bodendruck trotz des höheren Gewichts auf demselben Niveau zu halten
  • Aufgerüsteter Motor und jede Menge optionaler Ausrüstung (einschließlich APS, Laserstörer und Früwarnsystem)

Das Modell stieß auf reges Interesse der Internet-Community, bei der polnischen Armee jedoch – Fehlanzeige. Das änderte sich erst mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs, als Polen seine T-72 im Rahmen der Militärhilfe an sein Nachbarland entsandte. Das brachte Polen in einer wirklich prekäre Lage, da die Reserven ins Ausland geschickt worden waren, was die Frage der Wiederbewaffnung dringender denn je machte.

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Und so unterzeichnete die polnische Regierung im April 2022 einen milliardenschweren Vertrag mit den USA über die Lieferung von (unter anderem) 250 M1A2 SEPv3 Abrams, von denen die ersten 28 noch in diesem Jahr geliefert werden sollen, der Rest schrittweise bis 2026. Zwei Monate später bekundete Polen sein Interesse am Kauf des K2 in dessen ursprünglichen Form, der Vertrag über den Erwerb von 180 Einheiten (die bis 2025 geliefert werden sollen) wurde im Juli 2022 unterzeichnet. Diese Anschaffungen (zusammen mit Hunderten von Artilleriegeschützen und Raketenwerfern) werden das bereits jetzt gut aufgestellte polnische Militär zu der möglicherweise stärksten Armee in Europa machen.

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Unser Skin basiert auf einem echten K2-Modell mit 6 Laufrollen, wie es an Polen geliefert werden soll. Er besteht aus einem modernen polnischen Tarnanstrich (eine Version des NATO-Musters) sowie einigen typischen polnischen Elemente wie dem reflektierenden Dreieck, das für das Fahren in Kolonnen verwendet wird.

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Das Fahrzeug trägt die Embleme und taktischen Markierungen der 9. Mechanisierten Brigade (9 Braniewska Brygada Kawalerii Pancernej im. Króla Stefana Batorego). Diese Einheit wurde 1994 gebildet, ist in Czarne stationiert und trägt den Ehrennamen „Braniewska“ nach ihrer Garnisonsstadt Braniewo. Sie besteht aus zwei Panzerbataillons, die jeweils mit dem KPz PT-91 ausgestattet sind, gleichwohl der Fuhrpark früher aus T-72M1 bestand. Das Symbol eines Kreuzes mit einem Drachen stammt von einem solchen T-72M1 der Einheit, das Skorpion-Symbol zeichnet dagegen das 2. Panzerbataillon aus.

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Und das war‘s auch schon. Wir werden auch noch einen weiteren polnischen Skin vorstellen, zusammen mit einer Tarnung und Emblemen, doch das ist eine Geschichte für ein anderes Mal. Bis dahin heißt es:

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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