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Fahrzeuge im Fokus: T-64A Model 1976

Beim T-64A Model 1976 handelt es sich, wie der Name bereits andeutet, um eine Kampfwertsteigerung des T-64A Model 1969, von dem im letzten Teil von Fahrzeuge im Fokus die Rede war.

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Wir verließen den T-64A im Jahr 1974, als er bereits mitten in der Produktion steckte, nahezu jedes Jahr ein Upgrade hervorbrachte und sich Stück für Stück seiner "Kinderkrankheiten" entledigte – zwischen 1969 und 1974 wurden nicht weniger als 242 Modifikationen an dem Fahrzeug vorgenommen, vor alle am Motor und an der Aufhängung.

Zwischen 1974 und 1975 wurde die erste große Kampfwertsteigerung umgesetzt, bei der der vordere Teil der Aluminiumeinlage der Turmpanzerung durch eine andere Komposition mit Karborundeinlagen ersetzt wurde. Auch der Lademechanismus wurde modernisiert und der Kommandant erhielt eine eigene Munitionsausgabe. Schließlich wurde der Panzer mit dem neuen Geschützmodell 2A46 ausgestattet, das eine aufgewertete Version der ursprünglichen 125-mm-Glattrohrkanone 2A26 darstellte.

Das Geschütz besaß das gleiche Kaliber und die gleiche Rohrlänge (L/50), allerdings ohne die Schwachstellen des ursprünglichen Modells. Das Geschützrohr der 2A26-Kanone war zu dünn und verbog sich unter der Einwirkung von Umwelteinflüssen und der beim Abschuss produzierten Hitze, was zu Präzisionsverlusten führte. Auch die Rückstoßmechanik ließ einiges zu wünschen übrig – die Hydraulikflüssigkeit vermischte sich mit Luft, was zu Fehlfunktionen führte und die Präzision zusätzlich verringerte. Alle diese Probleme wurden beim Modell 2A46 gelöst, das 1970 in den Dienst gestellt wurde. Das Geschütz wurde durch ein neues Kanonenstabilisierungsmodell namens 2E28M2 unterstützt und erhielt eine neue Hitzeummantelung. Der Höhenrichtwert von -5/+16 Grad blieb ebenso unverändert, wie die Feuerrate von 8 Schuss pro Minute.

Auch der Motor erhielt einige Upgrades und wurde darauf ausgelegt, mit unterschiedlichen Treibstoffen zu laufen, darunter Benzin vom Typ A-72 und A-76, sowie TS-1-Kerosin. Schließlich wurden auch die Ersatzteilbehälter von der rechten Wannenseite zum Turmheck versetzt und durch zusätzliche Treibstofftanks ersetzt, was die Tankkapazität des Panzers auf etwa 1270 Liter erhöhte.

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Die Upgrades der Jahre 1974-1975 wurden im 1976er-Modell zusammengebracht, das zur größten und im Endeffekt einzigen Kampfwertsteigerung des T-64A unter dieser Typenbezeichnung wurde. Das nächste große Upgrade im Jahr 1976 hieß bereits T-64B, verfügte über eine neue FLA und die Fähigkeit zum Abschuss von Lenkflugkörpern, was jedoch Thema für einen separaten Artikel ist.

Der T-64A wurde zwischen 1968 und 1980-1981 produziert, in den letzten vier Produktionsjahren parallel zum T-64B. Zwischen 1969 und 1981 entstaden so ca. 7700 T-64-Panzer, wobei die Anzahl der T64A niedriger ist als gemeinhin angenommen, weil sie stets mit den zwischen 1976 und 1981 gebauten T-64B zusammengeführt wird.

Der T-64A blieb bis zum Zerfall der Sowjetunion im Dienst der sowjetischen Streitkräfte und fand anschließend zum größten Teil seinen Weg in die ukrainische Armee. Das Fahrzeug wurde auch nach Ende der offiziellen Produktion mehrmals modernisiert. So erhielt es 1979 ein Paket mit Tucha-Nebelmittelwerfern als Zusatz zu dem Abgasrauchgenerator und 1981-1982 wurde es um ein Zusatzpanzerungsset erweitert, das aus 30-mm-Panzerstahlplatten an der oberen Vorderseite bestand, die den Schutz des Fahrzeugs erhöhten.

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Manchen Quellen zufolge wurden einige dieser älteren Modelle ab 1985 mit einer explosiven Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1 aufgewertet. Die daraus entstandenen Fahrzeuge wurden T-64AV genannt, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass es sich dabei um T-64B-Varianten handelte (T-64BV), die mit den ersten Blick kaum zu unterscheidenden T-64A verwechselt wurden.

Ähnlich wie die anderen T-64A-Modelle wurde auch dieser Panzer nicht exportiert, fand aber nach der Auflösung der Sowjetunion seinen Weg in deren Nachfolgerstaaten. Die genauen Einsatzmengen sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nachzuvollziehen, weil die Quellen nicht angeben, um welche T-64-Modelle es sich handelte und eine Bestimmung auch wegen der bereits genannten Ähnlichkeit zum T-64B schwierig ist, der nahezu die Hälfte der zwischen 1969 und 1987 entstandenen Modifikationen des T-64 ausmachte. Auch die ukrainischen Modifikationen des T-64 aus der postsowjetischen Ära basieren meist auf dem T-64B.

Bei Armored Warfare ist der T-64A Model 1976 ein Kampfpanzer auf Tier 5. Vom Gameplay her ähnelt er seinem Vorgänger auf Tier 4 als ein auf kurze Distanzen spezialisierter Kämpfer mit niedriger Silhouette, exzellent angewinkelter Panzerung und einer zwar langsam feuernden, dafür aber mächtigen 125-mm-Kanone. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger kann er mit einem ERA-Set aufgewertet werden, das seine Widerstandskraft und Überlebensfähigkeit auf dem Schlachtfeld signifikant erhöht. Das geschieht auf Kosten der Mobilität, die trotz einer Option zur Freischaltung eines leistungsstärkeren Motors im Vergleich zu anderen KPz desselben Tiers eher dürftig ausfällt.

Am besten macht sich der T-64A Model 1976 als Frontkämpfer und Speerspitze einer jeden Angriffsformation der mittleren Ränge. Er kann einiges einstecken und obgleich seine Panzerung nicht die Stärke eines Chieftain erreicht, ist er schneller und kann mehr Schaden verursachen.

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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