News

Fahrzeuge im Fokus: FV438 Swingfire

Der FV438 Swingfire ist einer der weniger bekannten britischen Panzerkampfwagen. Es stellte einen der ersten Versuche dar, einen Swingfire-Raketenwerfer auf das Gestell eines leichten PzKpfw zu montieren, in diesem Fall eines Modells der FV430-Serie.
swing1

Geschichte

Wie bereits erwähnt, entstammt der FV438 der FV430-Fahrzeugreihe. Die Reihe wurde ursprünglich in den 50er und 60er Jahren als leichte und kostengünstige Plattform entworfen, die universell einsetzbar sein sollte, darunter als Grundlage für:

  • Personaltransporter
  • Selbstfahrlafetten
  • Bergepanzer
  • Kommunikationspanzer
  • Kommandofahrzeug

und viele andere. Die bekanntesten Modelle der Serie sind wohl der gepanzerte Mannschaftstransportwagen FV432 und die Selbstfahrlafette FV433 Abbot 105mm. Der typischste Vertreter der Reihe, der FV432, ähnelte sehr dem amerikanischen M113 - ein kastenförmiges, simples Fahrzeug aus relativ dünnen Stahlplatten, das die transportierten Truppen (10 Soldaten und zwei Besatzungsmitglieder) auf bestimmte Distanz Schutz vor schwerem sowjetischen MG-Feuer (14,5 mm) schützte.
swing2

Offizielle Maße:

  • Länge: 5105 mm
  • Breite: 2641 mm
  • Höhe: 1879 mm
  • Bodenfreiheit: 406 mm

Panzerung:

  • Obere Frontalplatte: 12,5 mm (bei 42 Grad)
  • Untere Frontalplatte: 16 mm (bei 35 Grad)
  • Seiten oben: 16 mm
  • Seiten unten: 12,5 mm
  • Heck: 16 mm
  • Dach: 9 mm
  • Boden: 6 mm

Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 240 PS K60 Sechszylinder-Zweitakt-Vielstoffmotor von Rolls Royce und einem GM Alison TX200 Getriebe. Es erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 52 km/h. Das Ladegewicht betrug 14,54 Tonnen, was ihm ein Leistungsgewicht von 16,5 T/s verlieh. Frühe Modelle wurden mit dem 220 PS-starken Achtzylinder-Benzinmotor Rolls-Royce B81 ausgerüstet.
swing3

Das Originalmodell wurde zwischen 1962 und 1971 von GKN Sankey produziert. Mit über 3000 produzierten Einheiten ist es dank seiner Robustheit und dem erschwinglichen Preis bis heute bei Enthusiasten des britischen Militärs beliebt. Einige Fahrzeuge dieses Typs wurden auf denkwürdige Weise umgebaut, um deutschen Panzern des Zweiten Weltkriegs zu ähneln (Sturmgeschütz III).

Der FV438 wurde in den frühen 70er-Jahren auf dem Fahrgestell des FV432 gebaut, mit dem er auch die meisten Teile und den Motor gemein hatte. Allein die Wanne wurde modifiziert, um statt Soldaten den Swingfire ATGM-Werfer tragen zu können und das Fahrzeug zu einem Panzerkiller zu machen. Obwohl die Änderungen an der Wanne nicht drastisch gewesen sind (durch die Größe des Raketenwerfers wuchs auch der Rumpf entsprechend), erhöhte sich das Gewicht im Vergleich zum FV432 um 16,2 Tonnen. Diese Fahrzeuge verwendeten ausschließlich den Rolls-Royce K60 240 PS-Motor.

Die Entwicklung des Swingfire-Lenkflugkörpers begann bereits 1963, die ersten Exemplare wurden ab 1969 ausgeliefert. Sie dienten der britischen Armee bis 2005. Es ist eine mächtige Waffe mit 37,3 cm Durchmesser, 37 kg schweren Raketen und einer maximalen Reichweite von 4 km. Die Durchschlagskraft der Swingfire-Rakete ist nicht genau bekannt, Angaben aus unterschiedlichen Quellen reichen von 600 bis 800 mm.

Im Verbund mit dem FV432-Fahrgestell ergibt das einen machtvollen Jagdpanzer. Der FV438 trägt einen doppelten Raketenwerfer mit 12 weiteren Lenkflugkörpern im Rumpf. Der Raketenwerfer kann im Gegensatz zum Modell Striker von innen heraus nachgeladen werden. Als Besonderheit kann das Geschütz von einem bis zu 100 Meter entfernten Besatzungsmitglied per Fernbedienung aus dem Versteck heraus abgefeuert werden.

swing4

Der FV438 ist nicht so berühmt, wie der auf Rädern fahrende Swingfire-Raketenwerfer CVR(T) Striker. Obwohl Swingfire-Raketen im Irak eingesetzt wurden, feuerte der FV438 keine einzige von ihnen ab und wurde 1986 vom Dienst suspendiert. Der alte FV432 hingegen wurde wieder aus der Reserve geholt und 2006 als grundlegend optimierte Version unter dem Namen FV430 Mk.3 Bulldog im Irak eingesetzt.

In Armored Warfare

Bei Armored Warfare, ist der FV438 Swingfire ein Panzerkampfwagen des Tiers 5, obwohl er hinsichtlich seiner Feuerkraft getrost als Hybrid aus PzKpfw und Jagdpanzer durchgeht. Es ist das erste und bislang einzige Fahrzeug im Spiel, das keine Kanone besitzt und nur gelenkte Lenkflugkörper abfeuern kann. Diese relativ langsamen Raketen wirken sich zerstörerisch auf ruhende Ziele aus. Die wenigsten Fahrzeuge auf niedrigen Tiers sind mit explosiver Reaktivpanzerung ausgerüstet, was sie für Swingfire-Angriffe besonders anfällig macht.

swing5

Der Swingfire hat einige schwere Nachteile, darunter die Eigenart, nur im Stehen, nach vorn und in einem begrenzten Bogen zu feuern. Diese Einschränkungen und seine dünne Panzerung machen das Fahrzeug im Nahkampf extrem anfällig, weshalb Fahrer des FV438 ihre Feinde auf große Distanz halten sollten.

Glücklicherweise ist dies dank der exzellenten Mobilität, Beschleunigung und Geländetauglichkeit nicht allzu schwer. Der Swingfire kann seine Position nämlich blitzschnell ändern, ein oder zwei Raketen abfeuern und wieder schlagartig Deckung zu suchen. Sein Spielstil ist einzigartig und eignet sich ideal für Spieler, die Hit-and-Run-Taktiken und den Einsatz von Lenkflugkörpern mögen.

Ihr werdet den FV438 Swingfire während der Early Access-Phase von Armored Warfare spielen können. Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

Nach oben

Sei dabei!