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In Entwicklung: VT-4

Kommandanten!

Schon bald werden wir Zhang Fengs Fahrzeugangebot um einen weiteren chinesischen Tier-8-Fortschritts-Kampfpanzer erweitern – den VT4.

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VT-4

Anders als der Type 99 auf demselben Tier wurde der KPz VT-4 (auch bekannt unter dem Produktionsnamen MBT-3000) speziell für den Export kreiert. Er basiert auf dem VT-1, dessen Wurzeln wiederum in dem sowjetischen KPz T-72 liegen, den die Chinesen in den 1980er-Jahren kopierten.

In Sachen Leistung ähnelt er wohl dem Type 99, allerdings sind keine genauen Angaben verfügbar, die einen fundierten Vergleich ermöglichen würden. Das liegt zum einen daran, dass das Fahrzeug relativ neu ist, zum anderen aber an der generellen Schwierigkeit, an Informationen über chinesische Panzer zu gelangen. Die verfügbaren Informationen stammen zum größten Teil aus chinesischen Verkaufsbroschüren, die mit enorm viel Vorsicht genossen werden müssen.

Eines jedoch ist sicher. Zum ersten Mal machte er 2015 von sich reden, als die für seinen Vertrieb verantwortliche Gesellschaft, die China North Industries Corporation (auch bekannt als NORINCO), die kühne Behauptung aufstellte, der VT-4 wäre besser als der russische T-14 Armata.

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VT-4

Das Fahrzeug selbst ist jedoch älter, erste Entwürfe wurden bereits 2012 präsentiert, ein Prototyp tauchte 2013 auf und die offizielle Vorstellung fand während der 10. Internationalen Ausstellung für Luft- und Raumfahrt im November 2014 statt. Bereits im August 2014 wurde das Fahrzeug Fachleuten und Journalisten bei einer Fachmesse in der Mongolei präsentiert.

Der Panzer verwendet keine wirklich moderne Technologie, sondern besteht aus bereits existierenden Komponenten und soll eine kostengünstige Alternative zu russischen Exportpanzern darstellen (vor allem für den sehr populären T-90S), sowie den Einfluss des chinesischen Militärs auf potenzielle Kunden stärken.

Der VT-4 wiegt mehr als seine russischen Gegenstücke und ist mit 52 Tonnen alles andere als leicht. Gleichzeitig ist er ziemlich gedrungen und seine Silhouette trägt einen großen Teil zu seinem Schutz bei. Seine Besatzung besteht, wie bei Panzern mit automatisch geladenen Kanonen üblich, aus Fahrer, Richtschütze und Kommandant. Die genauen Schutzwerte des Fahrzeugs sind zwar geheim, doch die markant segmentierte, keilförmige Turmpanzerung erinnert an die des Type 99, deren angenommener Schutzwert mit dem russischer Exportfahrzeuge vergleichbar ist (ungefähr 1000-1200 mm RHAe gegen HEAT-Projektile).

Ein zusätzliches ERA-Set kann an den Fahrzeugseiten angebracht werden. Der Panzer verfügt auch über einen ABC-Schutz und ist mit weiteren Schutzvorrichtungen ausgestattet:

  • Automatisches Feuerlöschsystem
  • Explosionsunterdrückung
  • Laserwarnungssystem
  • Nebelmittelwurfanlage
  • Freund-Feind-Erkennungssystem

Es ist nicht endgültig klar, ob das Fahrzeug über APS verfügt (manche Quellen behaupten, es wäre mit einem Softkill-System namens GL5 ausgestattet, andere Quellen negieren das), wahrscheinlich ist jedoch, dass er keinen JD-3-Laserblender trägt.

Die Bewaffnung besteht aus einer automatisch geladenen und voll stabilisierten 125-mm-Glattrohrkanone, die offenbar ursprünglich vom T-72 abgekupfert und seitdem verbessert wurde. Sie feuert eine Vielzahl von 125-mm-Geschossen ab, darunter APFSDS-, HEAT- und HE-Geschosse sowie Lenkflugkörper. Das Raketenwurfsystem mit der Bezeichnung GP125 ist an sich zwar nicht die modernste Anlage dieser Art, man kann jedoch davon ausgehen, dass bei diesem Modell eine verbesserte Variante des Originals zum Einsatz kommt.

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VT-4 in Thailand

Die Feuerrate wird auf 8 Schuss pro Minute geschätzt. Die Kanone wird von einer Hunter-Killer-fähigen Feuerleitanlage kontrolliert, die ein in Zusammenarbeit mit dem türkischen Hersteller ASELAN entwickeltes Visier verwendet. Das System soll selbst beim Fahren sehr präzise sein. Der Panzer trägt insgesamt 38 Projektile mit sich, wovon 22 sofort in dem automatischen Karussell-Ladesystem verfügbar sind.

Der VT-4 soll mit einem 1300-PS-Turbocharger-Dieselmotor ausgestattet sein, der auf eine 1500-PS-Variante aufgebessert werden kann. Das Getriebe ist automatisch und die Höchstgeschwindigkeit des VT-4 beträgt 70 km/h. Alle diese Angaben sind rein spekulativ und es ist gut möglich, dass das Fahrzeug mit dem 150HB-Motor mit 1200 PS ausgestattet ist.

Realistisch gesehen liegt der VT-4 leistungsmäßig gleichauf mit anderen Panzern seiner Generation, wie dem Type 99 und dem T-90SA. Ungeachtet des relativ günstigen Preises und der ausgeprägten Marketing-Kampagne hat NORINCO bislang nur einen Verkaufsdeal abgeschlossen, bei dem 49 Fahrzeuge an die Königlich-Thailändischen Streitkräfte verkauft wurden.

Ursprünglich bestellte Thailand ukrainische Kampfpanzer vom Typ Oplot-M, doch die endlosen, durch den bewaffneten Konflikt in der Ostukraine verursachten Verzögerungen zwang die thailändische Armee dazu, nach Alternativen zu suchen. Im Mai 2016 bestellte Thailand die erste Charge von 28 Fahrzeugen, die zweite Charge von 10 oder 11 Fahrzeugen soll laut Vertrag 2018 folgen. Dieser Deal steht stellvertretend für die Umorientierung der thailändischen Außenpolitik von den USA hin zu China, die seit dem Militärcoup von 2014 zu beobachten ist.

China versuchte außerdem, den VT-4 an Peru zu verkaufen, doch der Deal scheint nicht geklappt zu haben, was ebenfalls für den Versuch gilt, den VT-4 unter dem Namen Khalid Mk. 2 an Pakistan zu verkaufen. Aktuell wird der VT-4 an zahlreiche Armeen der sogenannten Dritten Welt angeboten.

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Bei Armored Warfare wird der VT-4 in der Fortschrittslinie auf den Tier-7-Kampfpanzer Type 96A folgen. Im Vergleich zum Type 99 auf demselben Tier wird seine Kanone zwar weniger Schaden zufügen, dafür jedoch schneller schießen. Außerdem wird das Fahrzeug etwas langsamer sein, wenn auch besser geschützt.

Wir hoffen, dass der Panzer euch gefallen wird und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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