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In Entwicklung: VCAC Mephisto

Kommandanten!

In unserem Artikel zur neuen französischen Händlerin haben wir euch bereits über unsere Pläne unterrichtet, den KPz C1 Ariete in der zweiten Hälfte der französischen Händlerlinie auf Tier 8 platzieren zu wollen. Es wird allerdings nicht der einzige Panzer auf dieser Stufe sein. Ihm zur Seite wird ein weiteres französisches Fahrzeug gestellt – der VCAC Mephisto.

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VCAC Mephisto

Der Name Mephisto steht zwar offiziell für "Module Elévateur Panoramique HOT Installé Sur Tourelle Orientable", aber seien wir ehrlich – in Wirklichkeit wollte jemand unbedingt einen Panzer namens Mephisto auf den Markt bringen und musste das nur irgendwie rechtfertigen. So oder so stellt er eine Panzerabwehrvariante des allgegenwärtigen französischen SPz VAB.

Der SPz selbst ist ein nicht weiter bemerkenswertes Produkt der 1970er-Jahre, dessen Wurzeln bis tief in die 1960er-Jahren reichen, als die Franzosen sich dazu entschieden, ihre Infanterieeinheiten mit MTW auf Rad- und Kettenplattformen auszurüsten (letzteres brachte dem AMX-10P hervor).

Im Jahr 1970 wurden die offiziellen Anforderungen für den Rad-MTW formuliert. Darin wurde ein sehr ungewöhnliches Fahrzeug postuliert, das eine Vielzahl von Rollen einnehmen sollte, angefangen vom reinen Truppentransport bis hin zu Frachttransport und als Mörserschlepper. Gleichzeitig sollte es ein hermetisch geschlossenes Fahrzeug sein, das in Bereichen operieren sollte, die von sowjetischen Massenvernichtungswaffen getroffen wurden.

Das war eine interessante Auflage, weil Frankreich an sich eher nicht an der Frontlinie eines potenziellen Konflikts mit der Sowjetunion lag. Dahinter lag aber durchaus eine eigene Logik. Manche strategischen Pläne des Warschauer Paktes umfassten einen kompromisslosen Angriff gegen den Westen, bei dem die Grenzen der westlichen Länder von strategischen nuklearen Schlägen getroffen werden sollten. Anschließend sollten die Armeen des Warschauer Paktes in wenigen Tagen den Ärmelkanal erreichen. Wie realistisch diese Pläne waren, sei dahingestellt, doch die Realität sah so aus, dass die Sowjets taktische Atomwaffen besaßen und keine Skrupel hatten, sie auch einzusetzen.

Die französische Armee wiederum musste sich nicht nur auf einen Kampf in diesem Umfeld einstellen, sondern auch sehr mobil sein, um einen Kampf auf französischem Boden um jeden Preis zu verhindern, denn der Großteil der französischen Industrie befand sich noch lange Zeit nach dem Krieg im Bereich der östlichen Grenze, bzw. in dem von Frankreich besetzten Saarland. Sollte Westdeutschland fallen, würden diese Gebiete mit als Erste an die Sowjets überrant werden, was die Franzosen wiederum um jeden Preis verhindern wollten. Ironischerweise hatte dieselbe Logik vor dem Zweiten Weltkrieg zur Errichting der berühmt-berüchtigten Maginot-Linie geführt.

Mit Panhard und Renault bewarben sich zwei Konzerne um das Projekt zum Bau eines zukünftigen leichten SPz, dessen Bezeichnung mittlerweile VAB lautete ("Vehicule de l’Avant Blindé" – frontal gepanzertes Fahrzeug). Zwischen 1972 und 1973 wurden von beiden Konzernen mehrere zwei- und dreiachsige Prototypen gebaut, bis schließlich im Mai 1974 die 4x4-Version von Renault offiziell unter der Bezeichnung VAB in den Dienst gestellt wurde. Die Serienproduktion startete 1976.

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VCAC Mephisto

Das Fahrzeug war ziemlich einfach gestrickt, besaß eine Wanne aus Walzstahl, die in der MTW-Konfiguration von 2 Besatzungsmitgliedern bedient wurde und 10 Truppen transportieren konnte. Der MTW bot nur grundlegenden Schutz vor Kleinkaliberwaffen, war mit 13 Tonnen jedoch sehr leicht, agil und schnell. Dank seines relativ leistungsstarken Renault-Dieselmotors mit 220 PS erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 92 km/h. Zwischen 1976 und 1993 entstandene mehrere Tausend Fahrzeuge, die sowohl für die französische Armee (3.975 Fahrzeuge in unterschiedlichen Konfigurationen), als auch für den Export gedacht waren (darunter eine dreiachsige Variante).

Eine der für Frankreich und den Export produzierten Varianten nante sich VCAC ("Véhicule de Combat Anti-Char" – Panzerabwehr-Kampffahrzeug) und war mit dem Geschützturm Euromissile Mephisto ausgerüstet, dessen Bewaffnung aus einem vierfachen HOT-Raketenwerfer bestand. Es war ein ausgewiesener Panzerkiller, bei dem die Truppentransportkapazitäten durch ein massives Ladesystem und zwei zusätzliche Besatzungsmitglieder ersetzt wurden – zu Fahrer und Kommandant gesellte sich eine Bedienung des Raketenwerfers und ein Ladeschütze. Das Ziel dieser Variante bestand darin, französische Infanterieeinheiten mit einem soliden und hochmobilen Fahrzeug auszustatten, mit dem gegnerische Panzer außer Gefecht gesetzt werden konnten. Die VCAC-Fahrzeuge konnten also locker mit den MTW-Varianten mithalten.

Das Modell wog 13,25 Tonnen und besaß die Walzstahlpanzerung der MTW-Variante mit einer Frontalstärke von ca. 8 mm und einer 10-mm-starken Seitenpanzerung, was dem Fahrzeug gerade Mal Schutz vor 7,62-mm-AP-Geschossen bot. Zusätzlicher Schutz wurde durch zwei Nebelmittelwurfanlagen und ein ABC-System gewährleistet.

Das Fahrzeug wurde von demselben Motor angetrieben, wie der MTW – dem Renault MIDR 06-20-45 (bzw. 062045 oder 06.20.45 als alternative Schreibweisen). Es war ein 9,84-Liter-Turbocharger-Dieselmotor mit 220 PS und einem manuellen Getriebe, der das Fahrzeug auf bis zu 90 km/h brachte. Ein Upgrade in Form eines aufgerüsteten Motors (mit 250 PS) mit automatischem ZF-Getriebe wurde ebenfalls angeboten, änderte allerdings nichts an der Höchstgeschwindigkeit. Das Fahrzeug überbrückte eine Distanz von 1000 Metern aus dem Stillstand in 54 Sekunden, war voll amphibisch und erreichte im Wasser eine Geschwindigkeit von 8,5 km/h. Die Achsen waren separat auf Torsionsstäben und hydraulischen Stoßdämpfern aufgehängt.

Die interessanteste Komponente bildete natürlich der Startermechanismus. Beim Transport wurde der Starter ins Innere des Fahrzeugs eingezogen, wo er vom Ladeschützen mit vier HOT-Lenkflugkörpern geladen werden konnte. Bei Bedarf wurde die Vorrichtung hydraulisch ausgefahren.

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VCAC Mephisto

Der Starter konnte um 360 Grad gedreht, auf +10 Grad angehoben und auf -10 Grad gesenkt werden. Abgesehen von den 4 geladenen Lenkflugkörpern lagerten 8 weitere im Fahrzeuginneren (in zwei Behältern mit jeweils 4 Raketen). Die Lenkflugkörper vom Typ SACLOS (Semi-Automatic Command - Line of Sight) mit Infrarot-/Drahtlenkung wurden für die Dauer des Flugs vom Richtschützen über das Visier kontrolliert, bis sie ihr Ziel erreichten und ihre Arbeit verrichteten.

Die HOT-Lenkflugkörper besaßen folgende Eigenschaften:

  • Kaliber: 150 mm
  • Fluggeschwindigkeit: 240 m/s
  • Reichweite: 75 bis 4000 Meter

Im Laufe der Jahre wurden drei Typen von HOT-Lenkflugkörpern eingesetzt:

  • HOT-2 (Standard-HEAT-Sprengkopf mit einem RHAe-Durchschlagswert von 1250-1300 mm, ohne dass ein ERA-Modul im Weg ist)
  • HOT-2MP (ein spezieller, vielseitig einsetzbarer Sprengkopf, der das Ziel durchschlägt und anschließend 1000 Stahlbälle freilässt, die das Innere verwüsten. Darüber hinaus verwendet der Sprengkopf eine chemische Komponente, die die Brandwahrscheinlichkeit erhöht)
  • HOT-3 (Tandem-HEAT-Sprengkopf mit einem RHAe-Durchschlagswert von 1250-1300 mm nach Überwindung des ERA-Moduls)

Der Geschützturm war ausgerüstet mit:

  • Gyroskopisch stabilisiertes Spiegelvisier GIAT M590 mit Tagesvergrößerung von ×3 und ×12
  • MEPHIRA-Kamera, die dem Richtschützen Nachtschüsse auf bis zu 2500 Meter Distanz ermöglicht

Im Jahr 1992 wurde der Geschützturm zusätzlich aufgerüstet:

  • Verbesserte IR-Erfassung (erhöhte signifikant den Widerstand gegen optische Gegenmaßnahmen, wie Nebelwerfer und Soft-Kill-APS)
  • Verbesserte Wärmebildkamera

Es ist nicht eindeutig bekannt, wann die Produktion dieses Fahrzeugs begann und endete, ebenso, wie viele Einheiten am Ende die Fabrikhallen verließen. In Frankreich sollen ca. 135 dieser Fahrzeuge gelandet sein, die diversen Quellen zufolge bis heute im Einsatz der französischen Armee sind und innerhalb des nächsten Jahrzehnts durch eine andere Plattform ersetzt werden sollen. Katar betreibt vorgeblich 24 Einheiten, Zypern 18 und ein Dutzend ausgemusterter französischer Fahrzeuge wurde erst kürzlich an den Libanon verkauft. Der VAB selbst nahm zwar an diversen Friedensmissionen teil, doch die Mephisto-Variante war wohl kaum an einem dieser Einsätze beteiligt.

Bei Armored Warfare wird der VCAC Mephisto ein Jagdpanzer des 8. Tiers sein und eine Abkehr von dem üblichen Gameplay der französischen und italienischen KPz darstellen. Es wird ein mit Lenkflugkörpern bestückter Rad-Jagdpanzer sein und damit dem Kornet-EM und dem VBL INGWE ähneln – schnell, manövrierfähig (für ein Radfahrzeug jedenfalls) und mit guten Tarnwerten, was ihn zu einem idealen Langstrecken-KPz-Jäger machen wird. Wie alle Panzer in Francine De Laroches Angebot wird euch auch dieses Fahrzeug einige Wahlmöglichkeiten bieten. Die Konfigurationen des Mephisto werden sich hauptsächlich um den Feuermodus des vierfachen ATGM-Werfers drehen.

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Beim Upgrade des Fahrzeugs werden euch diverse Wahlmöglichkeiten angeboten, mit denen ihr den Mephisto zu einem echten Langstreckenkämpfer oder zu einem mobilen Mittelstrecken-Kämpfer mit aktiven Verteidigungsmodulen ausgestalten könnt. Ihr werdet, beispielsweise, die Wahl haben zwischen:

  • SHARK Hard-Kill APS
  • Optimierte Erfassung und Raketensteuerung

Die ultimative Wahlmöglichkeit bezüglich der Feuerkraft wird bestehen aus:

  • Gleichzeitiger Abschuss zweier Standardraketen mit schnellerer Nachladung des Magazins (diese Option umfasst standardmäßige HOT-2-Lenkflugkörper mit 800 mm Durchschlag oder spezielle hochexplosive HOT-2MP-Lenkflugkörper mit einer zwar niedrigeren Durchschlagskraft (500 mm), dafür aber einem sehr hohen Schaden und Bonusschaden an Modulen)
  • Abschuss von Tandem-HEAT-Lenkflugkörpern vom Typ HOT-3 mit hoher Durchschlagsrate (1000 mm)

Was immer ihr auch auswählt, wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt.

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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