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In Entwicklung: Leclerc T4

Kommandanten!

Wie ihr bereits wisst, wird das höchststehende Fahrzeug in Francine De Laroches Fahrzeugpool der Leclerc T4 sein. Lasst uns Mal sehen, welchen Platz diese Kampfbestie im Ökosystem von Armored Warfare einnehmen wird.

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Leclerc T4

Wie der Name schon sagt, ist der T4 eine Variante des Standarmodells des Kampfpanzers Leclerc. Er ist auch unter dem Namen "Terminateur" bekannt, was allerdings keine offizielle Bezeichnung ist (wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von dem Direktor der technischen Abteilung der französischen Armee geprägt) und sich zunächst nur auf den neuen Geschützturm bezog.

Der Leclerc T4 ist, einfach ausgedrückt, ein experimenteller Prototyp, bestehend aus einer Leclerc-Wanne und einem neuen Turm mit der offiziellen Bezeichnung T4 und einer 140-mm-Kanone. Auch wenn die bekanntesten Fotos des Modells erst 2007 das Licht der Welt erblickten, ist der Entwurf selbst viel älter und reicht in die Anfangsphase des Leclerc-Programms in den 1980er-Jahren zurück. Seine Wurzeln liegen in den damaligen Superpanzer-Programmen diverser NATO-Staaten, von denen die bekanntesten wohl das amerikanische CATTB-Programm und die deutsche KWS III für den Leopard sind.

Das Ziel der dabei geplanten monströsen Kampfmaschinen bestand einzig und allein darin, sämtliche potenziellen Gefahren zu eliminieren, die von den Sowjets in den 1990er-Jahren hätten ausgehen können. Denn obwohl die prekäre finanzielle Situation der Sowjetunion den westlichen Mächten wohlbekannt war, hatte man doch großen Respekt vor deren militärischer Stärke des kommunistischen Reiches und wollte sich gegen einen erwarteten "sowjetischen Panzer der Zukunft" wappnen (Future Soviet Tank, kurz FST). Diese Sorgen waren durchaus berechtigt, denn die Sowjets entwickelten zu jener Zeit tatsächlich einige sehr potente Maschinen, wie den allseits bekannten Objekt 640 "Black Eagle" und die wahrlich monströsen Superpanzer-Modelle mit 152-mm-Kanonen.

Die Bewaffnung von NATO-Panzern mit größeren Geschützen wurde daraufhin als eine von mehreren angemessenen Gegenmaßnahme angesehen. Das darauf ausgerichtete multinationale europäisch-amerikanische FTMA-Programm (Future Tank Main Armament) lief zwischen 1992 und 1998 und griff auf diverse bereits seit den 1980er-Jahren existiernde Großgeschütze zurück. Andere Optionen, wie eine elektrothermale chemische Kanone mit Plasmazündung steckten noch zu sehr im Entwicklungsstadium, um in absehbarer Zukunft eingesetzt werden zu können.

Die Franzosen entwickelten ihre eigene 140-mm-Glattrohrkanone auf Basis der bereits existierenden 120-mm-Leclerc-Kanone. Interessant wurde es in Sachen Munition, denn laut der Auflagen des FTMA-Programms sollten die neuen Geschosse denselben Durchmesser haben, wie die bisherigen 120-mm-Geschosse. Um die gewünschte Aufprallwucht zu erreichen, bestand die einzige Lösung darin, die Geschosse länger zu gestalten, weshalb die 140-mm-Munition auch so lang ist. Das macht ihre Bedienung schweirig, weshalb man sich auch dazu entschied, das Geschoss in zwei Komponenten zu unterteilen.

Es wurden folgende Geschosstypen entwickelt:

  • APFSDS-T
  • Standard-HE

Diese Geschosse wogen ca. 50 kg, was die Installation einer automatischen Ledemechanik eher zu einem Muss machte, als zu einer Option, wie das bei 120-mm-Geschossen der Fall ist.

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140mm-Geschoss vs 120mm-Geschoss

Die Kanone wurde getestet und die Geschosse hatten genug Wucht, um jeden Gegner auf dem Schlachtfeld in Stücke zu reißen. Wir werden zwar nie erfahren, wie sich das Ensemble gegen modernste sowjetische Panzer geschlagen hätte, doch gegen die damals überwiegend eingesetzten Panzer der T-Serie war es mehr als ausreichend.

Das Geschütz wurde allerdings schnell zu groß für den standardmäßigen Leclerc-Turm, weshalb ein Geschützturm der Series 1 überarbeitet und vergrößert wurde, um nicht nur die Waffe selbst, sondern auch ein Munitionslager im Heck und die verstärkte Ladeautomatik unterzubringen. Die FLA und die Optik waren identisch mit denen der frühen Leclerc-Modelle.

Der so modifizierte Turm wurde auf eine standardmäßige Tranche-3-Wanne montiert, ohne dass Änderungen am Antriebssystem vorgenommen wurden (soweit bekannt). Das Fahrzeug konnte 20 bis 30 Geschosse mit sich führen und das Gewicht vergrößerte sich entsprechend von 50 auf 60 Tonnen.

Das ist soweit auch alles, was öffentlich über das Fahrzeug bekannt ist. Ein Prototyp entstand 1996 und soll dem Vernehmen nach voll funktionsfähig sein. Er wurde eingehend getestet und anschließend nahezu zwei Jahrzehnte lang unter Verschluss gehalten, weil ihn dasselbe Schicksal ereilte, wie die Standardversion des Leclerc – nach dem Zerfall der Sowjetunion und den daraus folgenden massiven Einschnitten bei Militärausgaben in Ost und West wurden laufende Projekte eingefroren, um sich auf die Aufrüstung bestehender Modelle zu konzentrieren, die der nunmehr abgeschwächten Bedrohung durch die russische Armee locker die Stirn bieten konnten.

Interessanterweise landete der Panzer jedoch nicht in einem Museum. Er wurde vielmehr vom Militär unter Verschluss gehalten und tauchte erst wieder 2015 in einem Artikel für eine französische Zeitung auf, was wohl als Reaktion auf die Vorstellung des T-14 Armata zu verstehen war. Weitere Bilder tauchten 2017 auf und zeigten den Prototypen im Anstrich des Scorpion-Programms. Angesichts der kürzlich bekannt gewordenen Pläne des russischen Militärs, auf die Kampfwertsteigerung der bestehenden Panzerflotte zu setzen, statt auf den Ankauf größerer Mengen des Armata, sowie der immer wieder ins Gespräch gebrachten Entwicklung eines gemeinsamen europäischen KPz (oft Leopard 3 genannt), scheint die Veröffentlichung der Bilder nicht mehr gewesen zu sein, als gut platzierte Öffentlichkeitsarbeit und die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug jemals gebaut wird, ist sehr gering.

Bei Armored Warfare wird der Leclerc T4 ein Kampfpanzer der Fortschrittslinie auf Tier 10 sein. Dank seines relativ geringen Gewichts wird er mit der leichteste Tier-10-KPz im Spiel sein. Er wird auf exzellente Mobilität setzen, während seine Basispanzerung zu den dünnsten seiner Klasse und seines Tiers gehören wird, vergleichbar mit der Panzerung des Leopard 2, wenn auch mit Aufrüstungen im Vergleich zum realen Prototypen.

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Leclerc T4

Unser Leclerc T4 soll dann auch in etwa darstellen, wie die endgültige Version des Fahrzeugs aussehen könnte. Das bedeutet, dass unser Modell über einige Upgrades verfügen wird, die am realen Prototypen nicht zu finden wird, darunter das AZUR-Schutzmodul für die Wanne aus Seitenschutz und Käfigpanzerung am Heck, was die Panzerungswerte auf etwa eine Stufe mit dem Leopard 2A5 bringen wird.

Der Panzer wird mit dem 140-mm-Challenger 2 vergleichbar sein, zwar mit weniger Schaden pro Schuss, dafür aber mit höherer Durchschlagskraft. Kurzum wird es ein Feuerunterstützungsfahrzeug für mittlere und lange Distanzen sein, mit adäquater Überlebensfähigkeit, exzellenter Feuerkraft und einer überraschenden Wendung in Sachen Upgradeoptionen. Wo andere Tier-10-KPz einsame Wölfe sind, ist der Leclerc T4 dank seiner Spezialfähigkeit "Schlachtfeldkontrollsystem" ein ausgewiesener Rudeljäger.

Je mehr allierte Fahrzeuge sich in der Nähe des Leclerc befinden, desto schneller und präziser kann er zielen (etwa 5 Prozent Verbesserung pro Verbündeten). Das entspricht der realen Scorpion BMS-Funktion, die der Besatzung des Panzers laufend meldet, wo sich verbündete und feindliche Fahrzeuge befinden und welche Aktionen am effektivsten wären, um Ersteren zu helfen und Letztere zu besiegen.

Aus diesem Grund wird ein Verband von gut aufeinander abgestimmten Leclerc-Fahrzeugen einen enormen Präzisionsvorteil gegenüber dem Gegner haben. Selbst auf mittlere und große Distanz werden sie in diesem Fall extrem präzise Schüsse abgeben können, um ganze Gruppen von Gegnern mit zeitlich abgestimmten Salven und durchschlagenden Treffern zu vernichten. Der Leclerc T4 wird sich perfekt für Spieler eignen, die sich lieber einer gut koordinierten Gruppe anschließen, als auf eigene Faust zu handeln oder die ganze Schlacht hinter einem Busch auszuharren, um auf eine günstige Gelegenheit für einen Hinterhalt zu warten.

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt, und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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