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In Entwicklung: Char Leclerc

In unserem letzten Artikel haben wir uns die Entstehung des Char Leclerc angeschaut, und zwar in Gestalt des neuen Tier-7-Fortschrittspanzers Leclerc Prototype. Heute werfen wir endlich einen Blick auf die eigentliche Version, auf die viele von euch schon mit Spannung gewartet habt – den Tier-9-KPz Leclerc un seiner weiteren Geschichte.

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Char Leclerc

Die Entwicklung des Leclerc-Prototypen endete mit der Entscheidung, den Panzer in großer Anzahl in den Dienst der Armee zu stellen, wo er auch seine offizielle Bezeichnung erhielt. Das französische Militär sollte mit mindestens 1400 Fahrzeugen dieses Typs ausgestattet werden, um sich jedem potenziellen Angriff seitens der Sowjets in den Weg stellen zu können.

Wie wir heute wissen, wurde daraus nichts, weil in der Zwischenzeit die Sowjetunion zusammenbrach, was in den frühen 1990er-Jahren zu massiven Kürzungen der Militärbudgets der meisten NATO-Länder führte, darunter auch Frankreichs. Die Produktion des Leclerc-Panzers begann zwischen 1991 und 1992, doch die ersten vier Fahrzeuge der Nullserie (genannt Tranche 1) wurden nur für Testzwecke und öffentliche Auftritte verwendet. Es wurden diverse Präsentationen für Journalisten und die breite Öffentlichkeit organisiert, doch hinter den Kulissen zogen sich dunkle Wolken über dem Leclerc-Programm zusammen.

Im Jahr 1991 setzte die französische Armee einen aufwendigen und langfristig angesetzten Umstrukturierungsprozess in Gang, der im Klartext erhebliche Kürzungen bedeutete. Die neu aufgestellte Armee würde bei weitem nicht die geplante Menge an Leclerc-Panzern benötigen. Die ursprüngliche Zahl von 1400 Fahrzeugen wurde um ein Vielfaches gesenkt, was ziemlich negative Konsequenzen nach sich zog.

Die Entwicklung und Erprobung eines neuen Panzermodells ist nämlich eine extrem kostspielige Angelegenheit. Diese massiven Kosten fliessen anschließend in den Endpreis der einzelnen Fahrzeuge ein. Wer weniger Panzer als geplant bauen kann, muss den Preis entsprechend erhöhen. Sobald der Stückpreis aber in ungeahnte Höhen schießt, beginnt die Öffentlichkeit unangenehme Fragen zu stellen. Darauf springt die Politik an und verlangt nach einer Reduzierung der Kosten, was wiederum zu weiteren Verzögerungen führt und so weiter und so fort. Lange Rede, kurzer Sinn – die ursprüngliche Produktionszahl wurde auf vierhundert Einheiten gesenkt (die bis 2002 geliefert werden sollten), was einen Stückpreis nach sich zog, der zu den höchsten auf dem Markt gehörte.

Das bedeutete aber keinesfalls, dass der Preis nicht berechtigt war. Der Leclerc war – und ist – ein exzellenter Panzer. Angesichts der soliden Schutzwerte ist er mit seinen (je nach Konfiguration) 56-57 Tonnen relativ leicht. Besonders der Geschützturm ist sehr widerstandsfähig und die Panzerungswerte wurden im Verlauf der weiteren Entwicklung sogar noch angehoben, ebenso durch die Einbeziehung einer GALIX-Nebelmittelwurfanlage.

Er ist außerdem höchst mobil und wird durch einen 16,47-Liter-Turbolader-Dieselmotor vom Typ Wärtsilä V8X SACM mit 1500 PS angetrieben, der das Fahrzeug in 5 bis 6 Sekunden von 0 auf 32 km/h beschleunigt und auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 72 km/h bringt. Das 4-Gang-Getriebe ist automatisch und heißt SESM ESM 500. Interessanterweise beträgt die Rücklaufgeschwindigkeit mit nur einem Rückwärtsgang bis zu 32 km/h.

Der Panzer ist mit der französischen 120-mm-Glattrohrkanone GIAT CN 120-26 ausgerüstet, die aus dem Munitionslager im Turmheck durch einen Band-Autolader des Typs Creusot-Loire geladen wird. Die maximale Feuerrate beträgt 12 Schuss pro Minute. Das Fahrzeug führt 40 Projektile mit sich, von denen sich 22 in Magazin des Autoladers befinden (die übrigen 18 werden in einer Trommel neben dem Fahrer gelagert). Das Vorhandensein des Autoladers ermöglicht eine Steuerung des Fahrzeugs durch drei Besatzungsmitglieder, von denen sich zwei im Turm befinden. Der Geschützturm wird elektrisch gesteuert und kann mit einer Rate von 40 Grad pro Sekunde gedreht werden. Die Kanone selbst lässt sich um +15 Grad heben und um -8 Grad senken, ist voll stabilisiert und besitzt ein Mündungskontrollsystem und eine Hitzeummantelung.

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Char Leclerc

Der Leclerc kann eine Vielzahl unterschiedlicher Munition verwenden, darunter:

  • OFL 120 F2 APFSDS (kinetische Munition mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 1780 m/s, einer Durchschlagsrate von 640 mm und einem Kern aus abgereichertem Uran)
  • OECC 120 F1A HEAT-MP (vielseitig einsetzbare HEAT-Munition mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 1100 m/s, einer Durchschlagsrate von ca. 450 mm)
  • OE 120 F1 HE-Projektil

Darüber hinaus wurden weitere interessante Munitionstypen entwickelt, darunter:

  • Procipac APFSDS-T, experimentelle Munition mit abgereichertem Uran und optimierter Durchschlagskraft, die selbst die schwersten Gegner auf dem Schlachtfeld außer Gefecht setzen kann
  • Polynege MPM, Langdistanz-Lenkgeschoss, das indirekt mit einer Reichweite von 2 bis 8 Kilometern abgeschossen werden kann. Es steigt bei 3 km auf 600 Meter und beginnt dann mit dem Abstieg, bis es von oben aufs Ziel auftrifft (während es durch GPS/Infrarot/einen halbaktiven Laser gelenkt wird)

Diese Geschosse wurden jedoch erst kürzlich entwickelt und standen für die ursprüngliche Version des Leclerc nicht zur Verfügung, doch dazu kommen wir später. Die Feuerleitanlage umfasste:

  • Richtschützenvisier HL-60 (mit Wärmebildkamera)
  • Laserabstandsmesser HL-58

Dem Kommandanten stand das Panoramavisier HL-70 und ein Schlachtfeldkontrollsystem zur Verfügung.

Alles in allem startete der Leclerc als modern ausgestattetes Fahrzeug, das über sehr fortschrittliche Elektronik verfügte und so in Produktion ging.

Die Herstellung des Fahrzeugs kann in drei Phasen (Series) gegliedert werden, die jeweils in unterschiedliche Baulose (sogenannte Tranches) unterteilt werden können. Die ersten vier Fahrzeuge der Nullserie werden gemeinhin der Tranche 1 zugerechnet, während die eigentliche Produktion mit Series 1, Tranche 2 begann. Im englischsprachigen Raum werden die "Series" auch "Blocks" genant, sodass ein Bloc I Leclerc gleichbedeutend mit Series 1 ist.

Die Leclercs der Series 1 wurden zwischen 1992 und 1996 produziert (die französische Armee nahm die ersten Panzer der Produktionsserie am 14. Januar 1992 in den Dienst auf), die 132 gebauten Panzer blieben im Land. Die Serie bestand aus 5 Tranches (Tranche 1 bezog sich auf die Fahrzeuge der Nullserie, während Tranche 2 17 Fahrzeuge umfasste, die hauptsächlich zu Testzwecken eingesetzt wurden) und brachte diverse Verbesserungen an Panzerung, Geschützturm und weiteren Komponenten mit sich.

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Leclerc "Bayard", Series 1, Tranche 1

Die Leclercs der Series 2 entstanden zwischen 1997 und 2003 und umfassten diverse größere Änderungen und Verbesserungen, die die Kampfkraft des mittlerweile ein Jahrzehnt alten Panzers erhöhen sollten, ebenso wie die Fähigkeit zu Auslandseinsätzen in tropischen Klimazonen. Die Serie bestand aus 3 Tranches mit insgesamt 178 Fahrzeugen. Die Verbesserungen umfassten:

  • Klimaanlage im Turm und optimierte Motorkühlung, die Einsätze in extremer Hitze ermöglichen sollten (die Systeme wurden bei 54 Grad Celsius erfolgreich in der Wüste von Katar getestet)
  • Änderungen der Turmform aufgrund zusätzlicher Transportbehälter
  • Verbesserte Datenübetragungssysteme und Elektronik
  • Optimierte Seitenpanzerungsplatten
  • Die alte Athos-Wärmebildkamera des Richtschützen wurde 2009 durch ein neues Modell namens Iris ersetzt
  • Diese Serie wurde auch mit dem Schlachtfeldkontrollsystem ICONE aufgerüstet

Wer mitgerechnet hat kommt am Ende dieser Serie nach einem Jahrzehnt seit Produktionsstart auf gerade einmal 300 Fahrzeuge – das macht etwa 30 Panzer pro Jahr, was nicht viel ist (zum Vergleich plant das JSMC-Werk in Lima, Ohio, aktuell die Überholung von 34 Abrams-Panzern pro Monat, die auf Top-Zustand gebracht werden sollen). Was ist dort also passiert?

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Char Leclerc, Series 2, Tranche 6

Im Wesentlichen drei Dinge – zum einen waren Kürzungen und Verzögerungen nach den oben erwähnten Umstrukturierungsmaßnahmen maßgeblich für einen "Fehlstart" verantwortlich. Man diskutierte viel, Pläne wurden geändert und verworfen... kurzum das übliche politische Hin und Her. Überhaupt war es kein gutes Jahrzehnt für die westlichen Armeen (und nicht nur die).

Den zweiten Faktor machte ein Großvertrag mit den Vereinigten Arabischen Emiraten aus, die mehr als vierhundert Leclercs in unterschiedlichen Varianten bestellten (darunter Trainingsfahrzeuge und Bergepanzer), die im Verlauf von sieben Jahren ausgeliefert werden sollten. Ein Teil der GIAT-Ressourcen wurde für diese Aufgabe abkommandiert, um den Vertrag möglichst zeitig zu erfüllen, da es politisch für Frankreich extrem wichtig war, die Beziehungen zu den VAE aufrechtzuerhalten und den Kunden glücklich zu machen. Auf diesen Vertrag kommen wir noch später zu sprechen.

Manchmal ist jedoch noch ein weiterer Faktor zu berücksichtigen, denn so seltsam es klingen mag, ist die verzögerte Auslieferung von Panzerfahrzeugen oft beabsichtigt. Wie wir bereits erwähnt haben, ist die Entwicklung und Produktion eines neuen Panzerfahrzeugs eine extrem kostspielige Angelegenheit, die das ursprünglich veranschlagte Budget oft noch übersteigt (das Problem ist besonders bei der Entwicklung von Kampfflugzeugen präsent, lässt sich aber auch auf andere Bereiche übertragen). Die Zeiten sind jedenfalls vorbei, in denen man sich mit etwas Blech und ein paar Nieten einen Panzer im Schuppen zusammenbauen konnte.

Und doch gibt es Situationen, die in Sachen finanzieller Belastung der Produktion eines neuen Panzers den Rang ablaufen, nämlich wenn eine bereits laufende Herstellung unterbrochen und später wieder aufgenommen wird. Ein solcher Prozess ist sehr zeitaufwendig und riskant, weil viele spezialisierte Arbeiter die Produktionsstätte in der Zwischenzeit verlassen.

In solchen Fällen haben wir es mit wahrlich absurden Kosten zu tun, die eine langsamere Produktion der Fahrzeuge mehr als rechtfertigen, um die herstellende Firma überhaupt am Laufen und die Arbeiter beschäftigt zu halten. Selbst in diesem Fall sind die Kosten immer noch schwindelerregend (wie viele Panzerhersteller schmerzlich erfahren mussten) und bei den wenigen Produzenten, die sich eine solche Entwicklung und Produktion leisten können, geht der Trend heutzutage dahin, universelle und erprobte Komponenten zu verwenden. Lasst uns jedoch wieder zu der Geschichte des Leclerc zurückkehren.

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Char Leclerc, Series 3, Tranche 11

Die finale Series 3 wird bisweilen auch Series XXI (Leclerc für das 21. Jahrhundert) oder Block II+ genannt und besteht aus 96 Fahrzeugen, die zwischen 2003 und 2007 in zwei Tranches produziert wurden, was die Zahl der für Frankreich hergestellten Fahrzeuge auf insgesamt 406 brachte. Diese Serie umfasste einige bedeutende Verbesserungen der Kampfkraft, darunter:

  • Neues Verbundpanzerungspaket mit Titanium-Einlagen und ERA-Komponenten, die das Fahrzeug extrem widerstandsfähig machten und selbst gegen Tandem-Sprengköpfe schützten
  • Panorama-Kommandantenvisier HL-120 mit Iris-Wärmebildkamera
  • Optimierte Leistung des elektrischen Generators zur Energieversorgung der zusätzlichen Systeme
  • IFF-Indikatorensystem von Thales
  • Schlachtfeldkontrollsystem ICONE

Und das war's in Sachen französischer Produktionsvarianten des Leclerc. Seine Herstellung endete 2007 und die Produktionslinie schloss 2008. GIAT behauptet, die Produktion jederzeit wieder aufnehmen zu können, doch angesichts der zu erwartenden Kosten eines solchen Unterfangens ist mehr als ungewiss, dass jemals ein neuer Leclerc die Produktionshallen verlassen wird. Einige GIAT-Fabriken sind allerdings momentan dabei, Leclerc-Fahrzeuge der Series 1 und 2 auf den Series-3-Standard aufzusrüsten. Geplant sind ungefähr 10 im Kampfwert gesteigerte Fahrzeuge pro Jahr.

Von den vierhundert ausgelieferten Leclercs sind ungefähr 200 noch im aktven Dienst, die übrigen Fahrzeuge wurden im Zuge diverser Kürzungen eingemottet. Was die Kampfeinsätze betrifft, so wurde der Leclerc als Teil des französischen Kontingents bei diversen Friedensmissionen eingesetzt (darunter im Kosovo und im Libanon) – ohne größere Zwischenfälle.

Lasst uns jedoch zu dem Kaufvertrag mit den VAE zurückkehren, weil die dabei entstandene interessante Variante teilweise in die Armored-Warfare-Version des Leclers eingeflossen ist – der Leclerc Tropicalisé. Diese Version wurde zwischen 1994 und 2000 für die Vereinigten Arabischen Emirate produziert und es wurden 388 Kampfpanzer und vier Dutzend weitere Versionen ausgeliefert. Den größten Unterschied zwischen diesem Panzer und der französischen Leclerc-Version machte der Motor aus – die Scheichs entschieden sich für einen leistungsstärkeren Antrieb in Form des deutschen 1500-PS-V12-Dieselmotors MTU 883 mit automatischem Getriebe des Typs Renk HSWL 295TM. Diese Entscheidung wurde ohne Zweifel durch die Tatsache befördert, dass MTU enge Handelsbeziehungen zu den VAE unterhielt.

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Leclerc Tropicalisé

Diese Kombination ist unter dem Namen EuroPowerPack bekannt und bot eine universelle Lösung für diverse Panzermodelle (einschließlich des Challenger 2, des Leclerc und der Merkavas). Es ist ein kompakter Antrieb, der weniger Platz benötigt, als andere Modelle dieser Leistungskategorie. Allerdings musste dafür der Motorraum des Leclerc umgebaut werden, sodass diese Modelle anhand der andersartigen Motorabdeckung leicht erkannt werden können.

Andere Änderungen umfassen:

  • Neues Kühlungs- und Luftfiltersystem mit leistungsstärkerer Klimaanlage
  • Zusätzliche gepanzerte Schürzen
  • Zusätzliches Diesel-Hilfsaggregat
  • Optimiertes HL-80-Kommandantenvisier mit Laserentfernungsmesser und Wärmebildkamera
  • Schlachtfeldkontrollsystem FINDERS
  • Verbesserte Aufbewahrungskästen

Diese modifizierten Leclercs kommen auch bei der saudischen Intervention im Jemen seit 2015 zum Einsatz. Keiner von ihnen wurde bislang komplett zerstört, auch wenn mehrere Fahrzeuge durch Minen, reaktive Panzerbüchsen und Lenkflugkörper schwer beschädigt wurden. Die Leclercs stellten sich im Kampf als sehr solide Maschinen heraus und überragten die veralteten sowjetischen Modelle in diesem Konflikt – alles andere wäre für dieses extrem teure Fahrzeug nicht hinnehmbar.

Die Emirate zahlten mehr als 2,6 Milliarden Euro für diesen Deal, der erst kürzlich für einen vom "Stern" augedeckten Skandal sorgte. Danach sollen deutsche Beamte massiv Gelder bei der Umsetzung der Motorenlieferung eingesteckt haben, was angesichts der Zurückhaltung der Bundesregierung bei Waffengeschäften mit Partnern hervorgerufen hat, die die nicht unbedingt für einen fairen Umgang mit Menschenrechten bekannt sind. Wie dem auch sei wurde die Auslieferung der Motoren zügig abgesegnet.

Das Ende der Serienproduktion des Leclerc in Frankreich bedeutete keinesfalls einen Stillstand beim GIAT-Konzern. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts wurde eine Reihe von Kampfwertsteigerungsprogrammen umgesetzt. Eines davon nennt sich Leclerc AZUR.

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Leclerc AZUR

AZUR steht für "Action en Zone Urbaine" und umfasst, wie der Name bereits andeutet, ein von Nexter entworfenes Erweiterungspaket für den Kampf in urbaner Umgebung, ähnlich dem Challenger Streetfighter. Das Upgrade wurde 2006 vorgestellt und 2011 in die VAE exportiert, um die dortigen Leclercs aufzurüsten (die anschließend bei den Kampfhandlungen im Jemen zum Einsatz kommen sollten). Die größte Änderung stellte dabei die Installation von ERA-Panelen an den Wannenseiten und die Käfigpanzerung am relativ ungeschützten Heck. Dieses System erhöhte das Gewicht des Fahrzeugs auf 59 Tonnen.

Weitere Elemente umfassten:

  • RCWS (mit AANF1-Maschinengewehr) am Turmdach
  • Erhöhtes Panoramavisier, das einen schnellen Überblick über die gesamte Umgebung des Panzers bot
  • Freund-Feind-Erkennungssystem
  • Zusätzlicher Schutz der Triebwerkseingangs und der Auspuffrohre vor brennbaren Flüssigkeiten
  • Zusätzliche Transportmöglichkeiten für Munition und Ersatzteile statt zusätzlicher Treibstofftanks
  • Kommunikationsgeräte für den Funkverkehr mit Infanterieeinheiten in 200 Metern Umgebung
  • Erhöhte Hilfsaggregatleistung
  • Neue Nebelmittelwerfer vom Typ GALIX NL oder ALR
  • Feueralarm für Truppen in der Umgebung
  • Geschützte Scheinwerfer

Alles in allem handelt es sich dabei um eine sehr leistungsfähige Aufrüstung des Leclerc, die allerdings auch ihren Preis hat und deshalb nicht in hoher Auflage installiert wurde. In einem frühen Entwicklungsstadium sollte das AZUR-Upgrade ein Hard-Kill-APS von SAGEM umfassen, auch wenn dieser Plan nicht über das Prototypstadium hinausging. Was jedoch weiterverfolgt wurde, war die Entwicklung des Soft-Kill APS GALIX, das die neuen GALIX-Nebelmittelwerfer mit einem Laserwarnsystem kombinierte. Sobald das Fahrzeug von einem ATGM-Laser erfasst wird, schießen die Werfer automatisch ebelmittel in dessen Richtung und stören deren Lenksysteme.

Was die Zukunft betrifft, so wollen die Franzosen ihre Leclerc-Panzer mindestens bis zumJahr 2040 einsatzfähig halten. Das neueste Modell namens Leclerc XLR (bisweilen auch Leclerc Rénové genannt) wurde 2016 vorgestellt und ist Teil des Aufrüstungsprogramms Scorpion. Der Name stellt eine Abkürzung für "Synergie du COntact Renforcé par la Polyvalence et l'InfovalorisatiON" – doch ähnlich wie im Falle des Mephisto scheint wahrscheinlicher, dass jemand unbedingt ein Programm namens Scorpion auf den Weg bringen wollte.

Die im aktiven Dienst befindlichen Leclercs sollen zwischen 2020 und 2028 auf den XLR-Standard aufgerüstet werden. Das Hauptziel besteht dabei in der Installation des französischen Echtzeit-Schlachtfeldkontrollsystems C4ISTAR, das mit der neuseten Elektronik ausgestattet werden soll (darunter einem neuen Zentralrechner, digitalen Funkgeräten, neuen Farbdisplays etc.).

Weitere Verbesserungen umfassen:

  • ERA-Set und Käfigpanzerung nach AZUR-Vorbild zur Erhöhung der Kampffähigkeit in urbaner Umgebung
  • USBV-Störsender
  • Neue programmierbare Munition
  • Neue 7,62-mm-RCWS
  • Soft-Kill APS GALIX

Sowie diverse weitere Komponenten, die das Fahrzeug für weitere Jahrzehnte fit machen sollen.

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Bei Armored Warfare wird der Char Leclerc ein Fortschritts-Kampfpanzer auf Tier 9 sein. Ähnlich wie der Leclerc Prototype auf Tier 7 wird es ein kompakter, gut geschützter und mobiler KPz sein – eine vielseitig einsetzbare und abgerundete Maschine. Der Schutz wird mit einem Upgrade in Form des AZUR-Pakets erhöht werden können:

  • Die Seiten werden durch ERA geschützt
  • Das Heck wird durch robuste Käfigpanzerung geschützt

Doch das ist noch nicht alles. Das Fahrzeug wird außerdem über zwei separate Module verfügen – das Soft-Kill-APS GALIX und das Hard-Kill-APS Trophy. Beide Module werden gleichzeitig installiert werden können, was den Panzer zu einem der wenigen Dual-APS-Fahrzeugen im Spiel machen wird. Allerdings wird die von dem AZUR-Set nicht geschützte Panzerung relativ dünn sein, was den Panzer mit dem Leopard 2A5 vergleichbar machen wird.

Die Mobilität wird sich dank des 1500-PS-Motors sehen lassen können, doch erst in Sachen Feuerkraft wird der Panzer wahrlich hervorstechen, vor allem Dank der Einführung aufgerüsteter Munition mit einzigartigen Eigenschaften (Procipac APFSDS, programmierbare HE-Geschosse) , allgemein hohen Durchschlagswerten und einem exzellenten Höhenrichtwert.

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Ähnlich wie die anderen Fahrzeuge der französischen Linie wird euch auch der Leclerc viele Wahlmöglichkeiten bieten. Ihr werdet ihn für zwei unterschiedliche Rollen konfigurieren können:

  • Für den Einsatz in urbaner Umgebung, mit exzellenter Mobilität und solidem Schutz, allerdings mit Abstrichen bei Angriffen auf lange Distanz, was ihn zu einem perfekten Werkzeug für den Nahkampf in städtischer Umgebung machen wird
  • Als Scharfschütze nach Art des Leopard 2, der einen exzellenten (wenn auch verwundbaren) Feuerunterstützungspanzer für mittlere bis lange Distanzen abgeben wird

Natürlich werdet ihr euch nicht auf diese spezifischen Rollen festlegen müssen und eure Fahrzeuge je nach eurem Spielstil konfigurieren können. Neben den alternativen Wahlmöglichkeiten der Module, dieihr bereits von anderen Fahrzeugen der neuen Linie kennt, werdet ihr euch für eine von drei aktiven Fähigkeiten entscheiden können:

  • Motor-Overdrive (erhöht die Mobilität des Fahrzeugs auf Kosten der Tarnung)
  • Schnellfeuer (erhöht die Feuerrate auf kurze Distanz)
  • Scharfschütze (erhöht Präzision und Feuerrate auf Kosten der Mobilität)

Alles in allem wird dieses Fahrzeug der vielleicht universellste KPz im Spiel sein und je nach Konfiguration die unterschiedlichsten Rollen auf dem Schlachtfeld einnehmen können.

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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