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In Entwicklung: AMX-13 DCA

Kommandanten!

In unserem Artikel zum AMX-40 hatten wir bereits angedeutet, dass dieser Panzer nicht das einizige Tier-5-Fahrzeug der neuen Linie sein wird. Heute möchten wir euch das zweite Fahrzeug im Bunde vorstellen – den Schützenpanzer AMX-13 DCA.

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AMX-13 DCA

Wie man bereits an dem Namen erkennen kann, ist der AMX-13 DCA ein Ableger des Leichtpanzers AMX-13. Lasst uns erst einmal über dieses Fahrzeug sprechen, bevor wir uns der spezialisierten Variante zuwenden.

In den späten 1940er-Jahren klammerten sich die Franzosen unverändert an ihre kolonialen Herrschaftsgebiete in Indochina, weshalb leichte und für den Lufttransport geeignete Fahrzeuge immens wichtig für den Aufbau einer schnellen Eingreiftruppe waren, die innerhalb kürzester Zeit für den Auslandseinsatz bereitgestellt werden konnte. Eben für diesen Zweck wurde auch der AMX-13 konzipiert.

Der AMX-13 wurde in den späten 1940er-Jahren entwickelt und ist in stark aufgerüsteter Form bis heute im Einsatz. Das leicht gepanzerte und gut bewaffnete Fahrzeug wurde ursprünglich als perfektes Arbeitsgerät für den Einsatz in Kolonialgebieten kreiert und stellte sich für die Franzosen als wahrer Exportschlager heraus.

Sein markantestes Merkmal stellte der Wiegeturm mit 75-mm-Kanone und Ladeautomatik dar. Zu jener Zeit waren Wiegetürme eine Neuerung, deren bedeutendster Vorteil darin bestand, große Geschütze auf Türme mit relativ kleinem Durchmesser unterzubringen. Dadurch konnten selbst kompakte Leichtpanzer mit Kanonen ausgerüstet werden, die normalerweise schwereren Fahrzeugen vorbehalten waren. Der Turm bestand aus zwei Teilen, die durch Schildzapfen miteinander verbunden waren, während der untere Teil am Turmring befestigt war. Der obere Teil bewegte sich mithilfe der Zapfen hoch und runter und ermöglichte damit einen gesteigerten Höhenrichtwert, wie er bei konventionellen Türmen nicht möglich war.

Die automatische Zuladung fütterte die auf Basis des Panther-Geschützes entwickelte 75-mm-Kanone aus zwei 6-Schuss-Magazinen. Im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Ansicht konnten die Trommelmagazine aus dem Inneren des Fahrzeugs heraus nachgeladen werden, gleichwohl dieser Prozess in der Tat sehr langsam und kompliziert vonstatten ging und das Nachladen während der Fahrt fast unmöglich machte. Wurden alle 12 Schuss aus beiden Trommeln verbraucht, musste sich das Fahrzeug in Sicherheit bringen, damit die Besatzung die Magazine nachladen konnte.

Auch der Turm selbst hatte mit großen Nachteilen zu kämpfen, denn er war überfüllt und konnte keinem Überdruck standhalten. Letzeres gehörte zu den größten Mankos des Wiegeturm-Systems, das keinen Schutz gegen Bedrohungen durch ABC-Waffen bot und somit nicht für den Einsatz in dementsprechend gefährdeten Gebieten infrage kam. Der Turm war außerdem mechanisch komplexer und unzuverlässiger als der Standardtürme. Die Ansammlung solcher negativen Eigenschaften verhinderte eine Ausbreitung dieses Turmtyps, auch wenn die Amerikaner einige Versuche mit Wiegetürmen an Prototypen durchführten, wie etwa beim T69.

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AMX-13

Ungeachtet dieser Negativentwicklung konnte sich der AMX-13 als erfolgreiches Modell durchsetzen. Der leichte und agile Panzer nahm an diversen bewaffneten Konflikten teil, darunter am Sechs-Tage-Krieg und am Zweiten Indisch-Pakistanischen Krieg von 1965. Obwohl er selbst gegen ältere Kampfpanzer kaum nennenswerte Chancen hatte, machte er dank seiner kompakten Größe und der beachtlichen Feuerkraft eine gute Figur in lokal begrenzten Konflikten, in denen man kaum Gegenwehr in Form moderner Antipanzerwaffen erwarten musste.

Angesichts des Erfolges wundert es kaum, dass die robuste und zuverlässige Konstruktion eine Vielzahl von Varianten hervorbrachte. Auf Basis des AMX-13 entstand ein MTW, mehrere Artilleriefahrzeuge und ein Bergepanzer, doch die Variante, die uns an dieser Stelle am meisten interessiert, ist der Flugabwehrpanzer DCA.

Das beim AMX-13 DCA verwendete Kürzel steht für "défense contre avions" (Flugabwehr). Das Modell bildete eine Kombination aus einer späteren Version der AMX-13-Wanne und einem großen Turm mit zwei Maschinenkanonen. Die Hauptaufgabe des Fahrzeugs bestand darin, flächendeckenden Schutz auf mittlere Distanz zu bieten.

Dieser Ansatz gründete auf den im Verlauf des Zweiten Weltkriegs gemachten Erfahrungen, wo Fahrzeuge dieser Art gegen die Bomber jener Zeit effektiv eingesetzt wurden. Interessanterweise nicht etwa, weil sie Flugzeuge vom Himmel holten – das taten sie ab und zu durchaus, doch es stellte keineswegs ihre primäre Aufgabe dar. Im Verlauf des Krieges lernten beide Seiten aus Erfahrung, dass es ausreichte, einige mobile Flugabwehrstellungen mit jeder Menge Maschinengewehren oder Kanonen auszustatten und Leuchtspurmunition einzusetzen, sobald feindliche Bomber im Anflug waren, um einen gezielten Angriff zu verhindern. Piloten aller Kriegsparteien waren nämlich sehr darauf bedacht, ihren Einsatz möglichst unbeschadet zu überstehen, weshalb sie Einheiten lieber meideten, die sie intensiv mit Leuchtspurmunition unter Beschuss nahmen. Speziell die Deutschen brillierten bei dieser Taktik, weshalb die deutschen Flugabwehrpanzer zum Schluss mit Flakvierlingen ausgestattet wurden.

Die Franzosen begannen ihre Experimente mit AMX-13-Wannen bereits in den 1950er-Jahren. Die ersten Prototypen des AMX-13 DCA tauchten 1956 auf, verfügten über einen massiven, kastenförmigen Turm mit der Bezeichnung SAMM S-980, der mit einer 40 mm L/70 Bofors-Kanone ausgerüstet wurde. Die Idee war nicht schlecht, doch das Geschütz war für den AMX-13-Turm schlichtweg zu schwer. Die Druckwellen des Schussvorgangs schüttelten das Fahrzeug so massiv durch, dass erhebliche Präzisionsverluste zu beklagen waren. Auch die Schusskadenz war angesichts der für das Fahrzeug vorgesehenen Rolle zu niedrig, weshalb man sich für Boden-Luft-Raketen als der besseren Alternative entschied. Zwei Jahre darauf wurde das Entwicklungsprogramm auf Eis gelegt und verschwand für ein Jahrzehnt in der Schublade.

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AMX-13 DCA 40mm

Mitte der 1960er-Jahre belebte der Konzern AMX das Projekt mit dem brandneuen Turmmodell SAMM S 401.A wieder, das mit zwei 30-mm-Maschinenkanonen vom Typ Hispano Suiza HS 831.A ausgestattet wurde. Eine vielleicht noch wichtigere Neuerung stellte der Zielerkennungsradar RD515 Œil Noir (dt. schwarzes Auge) mit Doppelantenne dar, mit dem niedrig fliegende Ziele (bis 1000 m Höhe) auf bis zu 5 km Entfernung beschossen werden konnten. Der von EMD (Électronique Marcel Dassault) entwickelte Radar selbst konnte 12 km entfernte, bis zu 3 km hoch fliegende Ziele erfassen.

Die Turmbewaffnung wurde jedoch nicht nur gegen Flugzeuge eingesetzt. Das Spezialvisier APX M 250 ermöglichte auch Angriffe von Zielen am Boden, was nur logisch war, wenn man die ebenfalls aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammende Taktik bedenkt, Bodenziele mit Flakgeschützen zu attackieren. Der Einsatz solcher Geschütze war besonders gegen die Infanterie verheerend – das amerikanische M16-System mit vier 12,7-mm-Maschinenkanonen erhielt wegen seiner "gründlichen Arbeit" sogar den makabren Beinamen "Meat Chopper" (dt. Fleischwolf). Die Amerikaner setzten Flakgeschütze gegen Infanterie im Vietnamkrieg ein, ebenso wie die Sowjets in Afghanistan und die tschechoslowakischen "Eidechsen" kamen während des Bürgerkriegs in Jugoslawien zum Einsatz, um nur einige Beispiele zu nennen.

Um auch diese Rolle zu erfüllen, mussten die Geschütze des AMX-13 DCA nicht nur eine hohe Schusskadenz vorweisen (jeweils 300 Schuss pro Minute), sondern auch einen überdurchschnittlichen Höhenrichtwert. Demetsprechend konnten sie um +85 Grad gehoben und um -5 Grad gesenkt werden. Passend dazu konnte der Turm mit 80 Grad pro Sekunde extrem schnell gedreht werden, um mit den fliegenden Zielen mithalten zu können. Das Geschütz konnte mit Salven zu je 5 oder 15 Schuss oder im Dauerfeuer abgefeuert werden. Die Geschütze waren allerdings nicht stabilisiert, sodass der Panzer nur im Stehen schießen konnte, um irgendetwas zu treffen.

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Das Fahrzeug war nur sehr leicht gepanzert. Die 10 bis 20 mm starken Stahlplatten schützten die Besatzung höchstens vor Kleinkaliberwaffen, aber schließlich war das Modell nicht für den Einsatz an der Frontlinie konzipiert. Auf der anderen Seite war es sehr leicht und höchst mobil – sein 250-PS-Motor SOFAM 8Gxb beschleunigte die 17 Tonnen auf bis zu 60 km/h. Seit 1969 entstanden insgesamt nur 60 Einheiten, die weder exportiert, noch im Kampf eingesetzt wurden. Nach ihrer Ausmusterung zu Beginn der 1990er-Jahre gerieten sie zusehends in Vergessenheit und bilden heute nur noch ein interessante Fußnote der französischen Militärgeschichte.

Bei Armored Warfare dagegen wird das Fahrzeug eine durchaus auffallende Rolle spielen. Wie bereits erwähnt wird dieser Tier-5-Schützenpanzer in der Fortschrittslinie eine Alternative zum AMX-40 bilden und in der Basisausführung einen leichten Ketten-SPz mit zwei schnellfeuernden Maschinenkanonen und durchschnittlichen Kampfwerten abgeben, der allerdings über zwei besondere Eigenschaften verfügen wird.

Zum einen den Œil Noir-Radar, der als aktive Fähigkeit an- und ausgeschaltet werden kann. Im deaktivierten Zustand verfügt der Panzer über einen ansehnlichen Tarnfaktor von 35 Prozent und eine akzeptable Sichtweite von 415 Metern. Der aktivierte Radar hingegen erhöht die Sichtweite umgehend auf 465 Meter und damit auf den besten Wert im Spiel. Auf der anderen Seite fällt der Tarnfaktor bei aktiviertem Radar auf 20 Prozent, was den Einsatz dieser Fähigkeit zu einem riskanten Manöver macht.

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An dieser Stelle kommt allerdings die zweite Spezialeigenschaft ins Spiel, die bereits in früheren Artikeln als besondere Charaktereigenschaft französischer Fahrzeuge angesprochen wurde – die Wahlmöglichkeit. Der Upgradebaum des AMX-13 DCA wird euch einige besondere Aufrüstungsoptionen bieten, mit denen seine Leistung auf dem Schlachtfeld signifikant erhöht werden kann. Generell wird das Fahrzeug auf zweierlei Art und Weise konfiguriert werden können:

  • Entweder als aktiver Späher mit einem hohen Tarnfaktor und extrem schnell feuernden Maschinenkanonen (800 Schuss pro Minute) bei niedriger Präzision und eher durchschnittlichen Werten bei Sichtweite, Mobilität und Trefferpunkten – kurzum einem für Angriffe aus dem Hinterhalt geeigneten Aufklärer für relativ kurze Distanzen.
  • Oder als enorm potenten Späher für große Entfernungen mit höchst präzisen, allerdings langsam schießenden Geschützen, mittelmäßiger Tarnung und Mobilität.

Diese beiden Grundoptionen werden natürlich mit weiteren Modulen weiter ausdifferenziert werden können.

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt, und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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