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Desert Storm Raid: Asad Babil

Kommandanten!

Parallel zu Start von Update 0.35 wollen wir euch endlich auch den vierten und letzten Spezialskin vorstellen, der beim Desert Storm Raid-Event erhältlich sein wird – Asad Babil, auch bekannt als der „Löwe von Babylon“.

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Zerstörte Asad Babil, 1991

Jeder, der mit diesem Namen vertraut ist, kann sich jetzt vorstellen, warum wir ursprünglich den T-72M1 eingeführt haben. Der Löwe von Babylon (wie die direkte Übersetzung des arabischen Asad Babil lautet) stellt einen modifizierten irakischen T-72M bzw. T-72M1 dar (zu diesem Detail kommen wir etwas später). Er gilt als einer der schlechtesten KPz aller Zeiten, auch wenn er, um fair zu sein, diese Reputation angesichts der Tatsachen womöglich nicht verdient hat. Lasst uns mal einen genaueren Blick auf ihn werfen.

In den 1980er-Jahren führte der Irak einen vernichtenden Krieg gegen sein Nachbarland Iran. Dabei wurden hunderte, wenn nicht gar tausende Panzer zerstört, sodass sich beide Seiten irgendwann dazu gezwungen sahen, alles aufzukaufen, was sich bewegte, eine Kanone besaß und einigermaßen gepanzert war. Beide Länder wurden teilweise von denselben skrupellosen Organisationen beliefert und diese Waffengeschäfte hielten den Konflikt mehr als ein halbes Jahrzehnt lang in Gang.

Dies führte unter anderem dazu, dass der Irak bei Kriegsende eine extrem große Auswahl an Panzerfahrzeugen besaß. Der bunte Fuhrpark bestand aus sowjetischen KPz (T-62) und Lizenzmodellen, die in anderen Staaten des Warschauer Pakts gebaut wurden (tschechoslowakische T-55, polnische T-72), chinesischen KPz und MTW (Varianten des Type 59), tschechoslowakischen MTW (OT-64), französischen SPz vom Typ AMX-10P, leichten ungarischen Panzerwagen, die von brasilianischen Fahrzeugen garniert wurden. Ähnlich chaotisch ging es auch in den anderen Teilbereichen des irakischen Militärs zu und das Land hat sich bis heute nicht von den Auswirkungen dieses Durcheinanders erholt.

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Asad Babil in der Ausstellung bei Ford Hood, 2018

Doch das soll nicht das Thema dieses Artikels sein, denn heute werfen wir einen Blick auf eine ganz bestimmte Anschaffung, die zwischen 1982 und 1990 getätigt wurde. In diesem Zeitraum wurden nämlich etwa 500 KPz vom Typ T-72 an den Irak verkauft. Der Ursprung dieser Panzer ist durchaus interessant.

Die meisten westlichen Quellen behaupten, sie wären aus Polen angekauft worden, doch das ist nicht der Fall, zumindest nicht ganz. Vertrauenswürdige Quellen aus dem Umfeld des Warschauer Paktes versichern, dass der Ursprung der meisten dieser Panzer nicht direkt in der Sowjetunion lag, sondern in der Tschechoslowakei. Zwischen 1986 und 1987 exportierte die Tschechoslowakei demnach 90 brandneue T-72M1 in den Irak. Was die Geschichte von dem sowjetischen Ursprung der KPz anbelangt, so hat die Sowjetunion den Handel aller Wahrscheinlichkeit nach gedeckt, während der Rest der Panzer tatsächlich aus Polen stammte.

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Verlassener Asad Babil, 1991

Steven Zaloga wiederum behauptet, dass der Irak zwischen 1979 und 1990 insgesamt 1038 T-72-Varianten erwarb (einschließlich der frühen Exportversion T-72 Ural, die direkt in der Sowjetunion eingekauft wurde), von denen 250 polnische T-72M 1982 geliefert und im weiteren Verlauf der 80-er Jahre um eine unbekannte Zahl in Polen gebauter T-72M1 ergänzt wurde.

Allgemein geht man davon aus, dass der Irak zu Beginn des Golfkriegs über geschätzte 300 T-72M und 200 T-72M1 verfügte. Die ganze Angelegenheit wird noch dadurch verkompliziert, dass der Irak es offenbar schaffte, eine unbekannte Anzahl von Baupaketen für den T-72M und T-72M1 aus Polen zu erwerben und sie unter Aufsicht polnischer Spezialisten in einer Fabrik in Taji zusammenzubauen. Eben diese Panzer wurden gemeinhin „Asad Babil“ genannt.

Und hier beginnt die eigentliche Verwirrung. Denn niemand weiß mit endgültiger Sicherheit, ob überhaupt irgendwelche Panzer vor Ort im Irak zusammengebaut wurden und wenn ja, wie viele es waren und von welchem Typ. Es existierte mindestens ein Prototyp des Asad Babil (der vorgestellte Skin basiert auf eben diesem Modell) und ein weiterer T-72M-Panzer, der 1988 auf einer Messe gezeigt wurde und dem Vernehmen nach im Irak zusammengebaut wurde. So manch einer Quelle zufolge waren die Asad-Babil-Panzer im Vergleich zu den regulären T-72M/M1-Modellen sogar schlechter ausgerüstet, allerdings scheinen diese Behauptungen nichts weiter zu sein, als Spekulationen. Die Wahrheit wird wohl niemals ans Licht kommen, da die Fabrik in Taji während des Golfkriegs vollständig zerstört wurde.

Mit der Zeit begannen immer mehr Publikationen, die irakischen T-72M1 (und sogar die T-72M) als „Asad Babil“ zu bezeichnen, was damals genauso falsch war, wie heute, wo der Name generell für alle erbeuteten T-72M1 der Golfkrieg-Ära verwendet wird.

Der Exportpanzer T-72M1 war kein Fahrzeug, das sich für den Wüstenkampf eignete. Es war eher für den Einsatz im Gebiet der Warschauer-Pakt-Staaten ausgelegt und entbehrte solcher essenzieller Eigenschaften, wie einer anständigen Klimaanlage. Die Irakis hatten dahingehend zwar einige Modifikationen vorgenommen, die jedoch kaum imstande waren, den Kampfwert zu erhöhen.

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Chinesischer IR-Störsender von Asad Babil

Eine der namhaftesten Erweiterungen stellte ein chinesischer IR-Störsender dar, der sich auf einem Stahlgestell auf der linken Turmseite befand. Der Störsender sollte die Flugbahn von IR-Lenkflugkörpern durcheinanderbringen. Unglücklicherweise für die Iraker stellte sich dieses Gerät als nutzlos heraus, entweder durch fehlerhafte Konstruktion oder, laut Zaloga, weil die U.S. Armee ihre TOW-Lenkung dahingehend modifiziert hatte, der Bedrohung entgegenzuwirken.

Ein weiteres Problem stellte die Munition dar. Die Iraker verwendeten veraltete, zweitrangige und billige Munition, die oft noch mit Penetratoren aus gehärtetem Stahl versehen waren. Diese Geschosse wurden einst zur Bekämpfung von Panzern der M60-Serie konzipiert, was sie auch durchaus effizient zu tun vermochten, gegen die moderne 125-mm-Munition der frühen 1990er-Jahre jedoch ziemlich alt aussahen.

Der Legende nach drehten die Polen den Irakern zu allem Überfluss auch noch eine große Menge Trainingsmunition mit Weichstahl-Penetratoren an, die sie als echte Munition verkauften. Ob das der Wahrheit entspricht oder nicht, sei dahingestellt, auf jeden Fall war kein von den Irakern verwendetes Geschoss in der Lage, die Bugpanzerung eines M1A1 zu durchschlagen. Kurzum war der T-72M Anfang der 1980er-Jahre ein durchaus guter Panzer, zu Beginn der 1990er-Jahre jedoch ziemlich überholt und in der Sowjetunion längst durch den T-72B und später den T-90 ersetzt.

Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Ungeachtet der Tatsache, dass der Irak zu Beginn des Konflikts eine der mächtigsten Armeen des Nahen Ostens besaß, wurde sie durch die Koalitionstruppen dank einer Kombination aus überlegenem Training, übergreifender Taktik der Teilstreitkräfte und moderner Bewaffnung vernichtend geschlagen.

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Asad-Babil-Turm

Den womöglich entscheidenden Faktor bildete dabei das Training. Trotz ihrer Größe war die irakische Armee, mit Ausnahmen einiger Elitetruppen, schlecht ausgebildet und kaum motiviert. Generell war der Ausbildungsstand des gesamten Militärpersonals miserabel, da die Armee nach dem Ende des Iran-Irak-Krieges sehr schnell expandierte und wenig Zeit für eine ausreichende Vorbereitung blieb. Darüber hinaus herrschten auch hier die für die Armeen des Nahen Ostens typischen Klassenunterschiede zwischen den Rängen. Die aus „besseren“ Familien rekrutierten Offiziere schikanierten ihre Untergebenen und hatten nichts als Verachtung für die „Bauern“ übrig, die sie zu befehligen hatten. Im Gegenzug verachteten und fürchteten die einfachen Soldaten (die oft genug Analphabeten waren) ihre Befehlshaber zutiefst.

Wenn man dazu noch die Paranoia und den Mangel an Initiative hinzufügt, die so typisch für repressive Militärregimes sind, erhält man das Bild einer großen, aber relativ ineffektiven Kampftruppe, die höchstens für den Kampf gegen eine ähnlich aufgebaute Armee geeignet war (der Iran stand in dieser Hinsicht übrigens nicht besser dar). Gegen die Armeen der NATO oder des Warschauer Paktes jedoch war die irakische Armee hoffnungslos unterlegen und das sehr zur Verzweiflung der sowjetischen, polnischen und tschechoslowakischen Berater, die den Irakern vor dem Krieg zur Seite gestanden hatten.

Die T-72M1-Panzer gingen üblicherweise an die Eliteeinheiten der irakischen Armee, die unter dem Banner der Republikanische Garde zusammengefasst waren. Diese war zwar nicht besser ausgebildet als der Rest der Truppe, dafür aber umso loyaler, was ihr bessere Verpflegung, Ausrüstung und Besoldung einbrachte. Zu den so bevorzugten Einheiten gehörten u.a. die Panzerdivisionen Hammurabi, Medina und Saladin.

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Ausgeschlagener Asad Babil von der Saladin Division, 1991

Unser Asad-Babil-Skin basiert auf einem Fahrzeug des 2. Regiments der 12. Panzerbrigade, 3. Panzerdivision „Saladin“. Diese Division kämpfte 1973 beim Yom-Kippur-Krieg gegen Israel, wo sie in schweren Gefechten mehr als 150 Panzer verlor, sowie im Iran-Irak-Krieg, im Golfkrieg und im Irakkrieg 2003. Sie diente noch bis 2014, wo sie während der verhängnisvollen Offensive gegen den Islamischen Staat im Nordirak eingesetzt, dabei vernichtend geschlagen und anschließend endgültig aufgelöst wurde

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Der Panzer ist in Sandfarbe lackiert. Das charakteristischste Merkmal stellt der auf jeder Seite angebrachte arabische Schriftzug dar – Asad Babil, der Löwe von Babylon.

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Der Rauchabsauger der Kanone ist in den Farben des Saladin-Panzerdivision angestrichen – gelb mit einem weißen Streifen in der Mitte.

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Die Einheit lässt sich an den drei schwarzen Rechtecken erkennen, die auf eine der Aufbewahrungsboxen am Turm aufgemalt wurden und für das 2. Regiment stehen.

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Das Fahrzeug trägt die taktische Nummer 23, in arabischen Ziffern auf jeder Turmseite aufgetragen.

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Eine weitere Nummer (704) ist vorne auf schwarzem Hintergrund angebracht.

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Der Skin verfügt über zusätzliche Treibstofftanks am Heck. Kraftstoffreserven waren im Wüsteneinsatz enorm wichtig und diese Tanks blieben teilweise auch im Gefecht am Fahrzeug.

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Auf dem Turmdach haben wir ein 12,7-mm-Maschinengewehr angebracht. Allerdings müsst ihr beachten, dass es sich dabei aufgrund der besonderen Art und Weise, wie das Maschinengewehr eingesetzt wurde (es zielte nach hinten), nur um ein visuelles Modell handelt, das im Spiel nicht abgefeuert werden kann.

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Und schließlich wäre da noch der IR-Störsender an der linken Turmseite. Da dies nur ein Skin ist, können wir ihm im Vergleich zu einem regulären T-72M1 keine zusätzlichen Fähigkeiten verleihen, aber angesichts der Tatsache, dass der Störsender auch im wirklichen Leben nicht funktionierte, finden wir ein rein visuelles Modell akzeptabel.

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Jetzt kennt ihr die Hauptpreise des anstehenden Desert Storm Raids – vier Skins und den Tier-5-Premium-KPz T-72M1 als Bezahloption für den Eventbeitritt. Doch was wäre ein Raid ohne eine spezielle Belohnungstarnung für diejenigen unter euch, die alle vier Skins an sich reißen?

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Dieses mal basiert die Tarnung auf einem historischen irakischen Muster, das im Krieg eingesetzt wurde und als Gegengewicht zu den neu vorgestellten Mustern der Koalition ins Spiel kommt. Sie besteht aus einem sandfarbenen Hintergrund mit grünen Streifen und eignet sich hervorragend für jeden Panzer, der auf irakischer Seite eingesetzt wurde, sei es der T-55, der T-62 oder die BMP-Varianten.

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Das war‘s mit unserer Vorstellung der Raid-Belohnungen, Kommandanten. Jetzt bleiben euch noch ein paar Wochen, um Kraft zu sammeln und alle nötigen Vorbereitungen zu treffen, denn das Event geht erst Mitte April an den Start.

Sollte dieser Raid euch nicht ansprechen, müsst ihr nicht verzagen, denn wir arbeiten bereits an weiteren Gratisevents, die parallel dazu und im Anschluss an den Raid stattfinden werden – doch darüber werden wir euch zu einem anderen Zeitpunkt berichten. Bis dahin aber bleibt gesund und wir sagen euch wie immer:

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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