Fahrzeuge im Fokus: Der M113

Der M113-Transportpanzer (TPz) ist eines der am meisten produzierten Panzerfahrzeuge der Welt. Es wurde ursprünglich in den 50er Jahren von FMC (Food Machine Corporation) als kostengünstigerer und zuverlässiger Ersatz für die M59 und M75 TPz entwickelt. Eine der wichtigsten Verbesserungen gegenüber seinen Vorgängern bestand in der Verwendung neuwertiger Aluminiumpanzerung, die bei gleichem Schutzfaktor um ein vielfaches leichter als Stahl gewesen ist. In seiner ursprünglichen Form ist das Fahrzeug allerdings nur gegen Kleinkaliberwaffen und Granatsplitter geschützt gewesen, alles andere schlug seine Hülle geradewegs durch (wie etwa schwere sowjetische MG-Kaliber).

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Seinen Dienst bei der US-Armee trat der M113 1960 an. Es ist ein kastenförmiges Fahrzeug gewesen, welches elf Soldaten und zwei Besatzungsmitglieder transportieren konnte und nicht mehr als ein „Schlachttaxi“ gewesen ist, das amerikanische Soldaten an die Front und wieder zurück fahren sollte, ohne für die Schlacht selbst gewappnet zu sein. Die erste Version des M113 wurde mit einem 209 PS Chrysler 75M Benzinmotor ausgeliefert, den man jedoch vier Jahre nach Dienstantritt des Fahrzeugs durch einen 6V-53 215 PS Dieselmotor ersetzte, woraufhin der M113 bis zum Ende seiner Produktionszeit ausschließlich mit Dieselmotoren versehen wurde (der Antrieb wurde 1979 noch einmal auf 275 PS verbessert). Die gängigste Bewaffnung bestand aus einem .50 Browning M2-Maschinengewehr.

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Den ersten Kampfeinsatz erlebte das Fahrzeug in Vietnam und schlug sich dort trotz seiner Schwachpunkte ganz gut. Es ist in der Lage gewesen, die ihm zugedachte Rolle zu erfüllen, versagte jedoch in brenzligen Situationen als zu verwundbares Ziel. Zu jener Zeit wurde es auch von den Australiern verwendet und an lokale südvietnamesische Verbände veräußert.

Seit Produktionsbeginn 1960 wurden schätzungsweise 80 Tausend Modelle der M113-Fahrzeugfamilie gebaut, darunter Ambulanzfahrzeuge, Panzermörser und andere Varianten. Der M113 wurde an ca. 60 Länder und Organisationen in der ganzen Welt verkauft und ist größtenteils immer noch in der einen oder anderen Form im Einsatz. Während die US-Armee den M113 längst durch die Bradley-Serie ersetzt hat, hält sie immer noch eine ansehnliche Zahl von funktionstüchtigen Fahrzeugen bereit, die etwa noch im Irakkrieg zum Einsatz gekommen sind. Allein in den ersten Monaten des 2003 ausgefochtenen Konflikts wurden 23 amerikanische M113 zerstört und bei Kriegsende mussten 160 von ihnen für Reparaturarbeiten in die USA geschickt werden. Ein anderer zeitgenössischer Betreiber des M113 ist Israel, obwohl auch dort kritische Stimmen laut werden, die den unzureichenden Schutz von Besatzung und Soldaten bemängeln.

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In der langen Geschichte des M113 hat es mehrere Versuche gegeben, die Panzerung des Fahrzeugs zu verbessern, wobei meistens zusätzliche Stahlplatten angebracht wurden. Auf diese Art und Weise wurde es gegen Maschinengewehrslaven von bis zu 14,5mm geschützt. Auch heute noch sind Upgrade-Sets für den M113 erhältlich, wobei das bekannteste von ihnen das israelische „Zelda“-System ist. Mit den Jahren wurde jedoch nicht nur die Panzerung verbessert. Es gibt eine Vielzahl modifizierter M113-Modelle, von denen einige mit anderen Geschütztürmen ausgerüstet wurden, wie etwa die australische M113-Variante mit 76mm Saladin-Turm.

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